...denn wer weiß, muss nicht mehr glauben und in manchen Bereichen ist es wirklich schade, denn dadurch wird auch oft die Fantasie überflüssig, so glauben die Kinder weniger an Zauberwesen, an den Weihnachtsmann oder die Zahnfee, was aber frühere Generationen ihre Kindheit versüßte.
Ich lag gestern in der Badewanne und las die letzten Seiten von eat, pray, love, ein Buch das mir ungemein viel weiter half.
Vor vielen Jahren, nein anders, eigentlich interessierte ich mich schon immer für Buddhismus und Indien, aber in meinem jugendlichen Leichtsinn hatte ich immer etwas besseres zu tun :)
Dann vor einigen Jahren sah ich einen Bollywoodfilm, wobei mein Mann mich eher dazu drängte ihn zu schauen, weil er der Meinung war, das wäre doch was für mich und ich hatte das Vorurteil, so was kitschiges könne ich nicht mögen und das war weit gefehlt, es brachte mich wieder mehr dazu, doch mal mehr über Indien und den Buddhismus in Erfahrung zu bringen.
Da ich gerne und viel lese, kam ich aus Zufall (wie immer in meinem Leben) zum Buch Krishna's Schatten. Ein dickes, kleingeschriebenes Werk, das alles beinhaltet, sowohl die Dramatik der Liebe, als auch die interessante religiöse Seite mit Riten und Gebräuchen, die kriegerische Strategie, und und und, natürlich ist der familiäre Streit auch beinhaltet. Es beeindruckte mich ungemein, obwohl ich mehrfach ansetzen musste, um es von Anfang bis zum Ende zu verschlingen.
Zur etwa gleichen Zeit versuchte ich hindi zu lernen, sowohl Vokabeln, als auch die Schrift, wobei ich das aufgab, ich vermute man muss einen Kurs machen, einen Lehrer haben, es hören können, Fragen stellen können und dergleichen, aber erstmal habe ich damit aufgehört, bis ich mich dem wirklich widmen kann und einen Sprachkurs oder so was nehmen kann.
Ich habe mir auch das Buch von Heinrich Zimmer gekauft Philosophie und Religion Indiens, aber auch das ist wirklich schwer zu lesen, ich glaube ich bin etwa auf Seite 30, aber interessant ist es, nur eben hm schwere Kost :)
Power Yoga bzw Hatha Yoga wie es eigentlich heißt, begann ich vor ein paar Jahren, als es eine DVD dazu bei Tschibo gab, aber was eher aus Lust begann, endete damit das ich endlich einmal innere Ruhe fand, denn genau das fehlt mir so ungemein in meinem Leben, Ruhe!
Es fällt mir schwer kürzer zu treten, mal einen Gang runter zu fahren und sich Zeit für sich selber zu nehmen. So lag ich also gestern in der Badewanne, las die letzten Seiten von eat, pray, love und dachte dann "Du musst wieder meditieren!"
Also überlegte ich, wo ich denn abends gegen 23 Uhr in Ruhe meditieren kann, ohne das mein Mann mich stört, ich mich beobachtet fühle und meine Ruhe habe. Ich neige dazu mich abzulenken, permanent!
Z.B. jetzt sitze ich hier und schreibe, nebenher läuft der TV. Wenn ich zb meine Töchter abhole, auf dem Weg dahin habe ich Musik oder ein Hörbuch auf den Ohren, wenn ich mich abends im Bett lege, höre ich auch ein Hörbuch... wann habe ich denn mal Ruhe? Ich vermeide sie extra, ich bin sogar geneigt zu sagen, Ruhe tut mir fast körperlich weh, aber warum?
Wie auch immer, ich lag also in der Wanne, suchte im Geist einen Ort wo ich meditieren könnte und dann bemerkte ich, wie umständlich ich schon wieder bin, denn wo kann ich denn besser entspannen, als in der Badewanne?
Also ließ ich heißes Wasser nachlaufen und legte mich danach tiefer ins Wasser und wiederholte im Geist mein So-Ham Mantra. Dieses einfache Mantra bedeutet soviel wie "ich bin er und er bin ich, denn in allem steckt er, auch in mir" Eigentlich heißt es so ham / ham so. Und es dauerte keine 2min und mein Mann störte mich, er fragte ob ich noch was brauche, ob er noch was machen kann/soll und ich musste schmunzeln, genau so ist es immer in meinem Leben, versuche ich ausnahmsweise mal was Ruhe zu suchen, kommt was dazwischen ;)
Er ging, ich machte weiter und merkte wie ich ruhiger wurde, merkte das es doch nicht weh tut, nur ungemein anstrengend ist, machte weiter bis es von alleine ging und ich wirklich entspannte, dann merkte ich, dass ich gleich einschlafe und ging lieber ins Bett, immerhin war es derweil 00:40 und ich war wirklich sehr müde. Aber ich bemerkte vor allem, dass ich es öfter machen muss, damit ich im Alltag auch Ruhe finden kann, wenn ich sie dringend brauche, wenn ich mich zb aufrege. Aufbrausend ist einer meiner wesentlichen Charakterzüge, ich suche schon lange einen Weg um auch dann ruhiger zu denken und nicht einfach zu reagieren, denn wie las ich so schön, wenn man vor Wut überschäumt, ist es Energieverschwendung und man braucht ungemein viel Zeit wieder bis man sich aufgefüllt hat, wie ein Eimer der über schwappt und erst wieder neu gefüllt werden muss, also versuche ich nicht überzuschwappen und das kostet mich nicht mindere Ansträngung und genau da suche ich einen Schalter den ich umklappen kann, um ruhiger zu werden, um mal durchzuatmen, um danach klarer denken zu können und genau das kann mein so-ham werden, aber dafür muss ich üben, üben und nochmal üben und genau habe ich das Problem!!
Also nahm ich mir zb vor, heute um 11:45 zu medieren, etwa 30min bis ich los muss, denn eine Woche lang habe ich meinen Weg der Ruhe und des Glückes schon nicht mehr gesehen, irgendwie bin ich aus dem Tritt gekommen, war unleidig, miesepetrig und stecke damit mein Umfeld an, wie mit einem Ekelvirus oder so, also bitte schnell wieder in den Trittrhythmus kommen und dazu gehört meditieren, innere Ruhe finden, auch und gerade wenn man sie dringend braucht. Also wollte ich 30min lang bevor ich los muss, meditieren und was war? Immer kam irgendwas anderes, so zb sitze ich gerade hier und schreibe, statt schon 15min Ruhe zu tanken, einfach weil ich merkte, erst muss ich meine Sachen erledigt haben und gestern schrieb ich mir extra Stichwörter auf, damit ich es heute wiedergeben kann und nicht um 00:40 nochmal an den Rechner zu gehen, um es nieder zu schreiben damit es aus meinen Kopf kommt.
Das andere ist, ich sah mich vor einiger Zeit mal gespiegelt im Busfenster, eigentlich hatte ich gedacht ich lächle gerade, dort sah ich aber, ich schaue recht ernst, also immer wenn ich meine, ich habe ein sanftes leichtes Lächeln auf den Lippen, schaue ich in Wirklichkeit ernst! Das muss sich dringend ändern, also muss ich etwas in mir ändern und als ich wieder Yoga machte und meditierte, half mir das auch dabei, aber dann hörte ich, nach einer Kolektomie sollte man 6 Monate keinen Muskelaufbau betreiben und ich muss sagen, ich lasse es wirklich erstmal bleiben. Zwar denke ich nicht das es meinem Körper in dem Sinne schadet, aber ich habe so schon ungemein wenig Energie und bin dauermüde, mich machte das Yoga noch viel viel müder. Ich sollte meinem Körper eine Pause gönnen, ich bin so stolz auf ihn und die Leistung diese OP so gut zu überstehen, er stellt sein Verdauungssystem gerade vollkommen um und das ist doch auch anstrengend, somit möchte ich ihn nun nicht noch zu meiner Rumrennerei wenn ich den Alltag meiner Kinder per Bus style und organisiere, auch noch Sport zu machen. Ich bin ihm dankbar und zeige das erstmal nicht mit Yoga, sondern mit Ruhe, eincremen und leicht massieren :)
So nun muss ich aber meine 7 Sachen packen, der Bus wartet ja leider nicht bis ich da bin ;)
