Mittwoch, 21. August 2013

Noch tausend Worte (Filmvorstellung)

Gestern durchstöberte ich abends mit meinem Sohn die Komödien, die es gerade bei LoveFilm gibt und da fand ich einen Film von seiner Beschreibung her besonders passend! Es soll um einen Mann gehen, der alle in Grund und Boden labert und plötzlich nur noch 1000 Worte zur Verfügung hat, bis er stirbt.

Mein Sohn redet auch ohne Punkt und Komma und viel, ohne nachzudenken, also dachte ich mir, das passe wie Arsch auf Eimer Faust aufs Auge und wir schauten ihn uns an und ich muss sagen, WOW!!!

Erwartet habe ich einen lustigen Film, bekommen habe ich einen Film der die richtigen Karmagesetze erklärt und das so unterschwellig, als das die normalen Zuschauer verstehen das es ein recht spiritueller Film ist, aber vielleicht nicht umbedingt begreifen wie sehr er es ist!

Also im Grunde geht es um den Literaturagent, der wie schon geschrieben, immerzu redet, keinem großartig zuhört und nicht nur egoistisch ist, sondern quasi alles für Geld tun würde, bis er an den falschen Menschen gerät, nämlich einen bekannten Guru, dessen Buch er gerne unter Vertrag bekommen möchte und natürlich lügt er ihm das Blaue vom Himmel, nur damit er die Unterschrift bekommt und weiß doch nicht, was er sich da antut.

Auch in diesem Film gildet wieder "Ist es am Ende nicht gut, war es noch nicht das Ende" und ja, ich mag derzeit so Filme, aber was ich viel wichtiger finde ist, dass erklärt wird wieviel man sich kaputt redet, dass Worte nie so weit zeigen was man fühlt, als wenn man Taten sprechen läßt und wie Karma wirklich funktioniert, denn machst du nur etwas gutes um davon zu profitieren, wird es nicht angerechnet, ebenso, wenn du etwas gutes tun willst und es böse endet, wird dir das nicht negativ angerechnet, es kommt darauf an, was dein wahrer Hintergedanke ist, aber das ist eher unterschwellig dabei, der Film ist sehr, sehr lustig und nicht wirklich vorhersehbar.

Eigentlich steht dran das er ab 0 ist, aber so einige Szenen, vorallem eine Schlafzimmerszene würde ich keinesfalls unter 12 Jahren anschauen, also lasst euch davon nicht täuschen!

So nun noch ein kleiner Trailer, damit ihr wirklich sehr, es handelt sich nicht um einen buddhistischen Propagandafilm!


Sonntag, 11. August 2013

Krankenhauslästerbericht

So der versprochene zweite Teil, bezüglich meiner Bettnachbarin.

Also mal ehrlich, ich war sehr verwöhnt, denn bisher kam ich mit jedem im Krankenhaus klar, selbst in einem sechs Betten Zimmer!
Ich habe tolle Freundschaften geschlossen, viele Erfahrungen gesammelt, von anderen etwas lernen können, anderen helfen können.

Zwei kleine Beispiele, ich bewundere immer noch eine damals um die 80 jährige Frau, die Nierensteine oder Gallensteine heraus bekam und am Tag nach der OP morgens und abends ihre Gymnastik machte, wie ein Jungspund und erklärte, sie mache das, seit sie 20 ist, es hält sie fit und jung. Eine andere Dame lag auch mit im Zimmer, um die 60 Jahre alt und wesentlich gebrächlicher. Wow sage ich mir noch heute!

Eine andere Dame war sehr negativ eingestellt und ich suche eigentlich immer in allen Situationen etwas positives und konnte ihr damit helfen, sie meinte damals: "Sie sind viel jünger als ich, aber ich kann mir noch eine Scheibe von Ihnen abschneiden!"

Kein mal hatte ich ernstliche Probleme, immer konnte man sich gut verständigen und austauschen, oft auch mehr, aber ich war zu überheblich, denn meine Schwester erzählte mir, ihr ginge es umgekehrt, immer sei sie mit sehr nervigen Frauen zusammen, darum bevorzuge sie ein Einzelzimmer und nur ein oder zwei mal hat sie sich gut verstanden. Vor meiner jetzigen OP meinte ich deshalb zu ihr:"Ach das liegt bestimmt an dir, man muss nur flexibel genug sein, dann kommt man schon klar!" und ja, ich meinte es auch so und nehme jetzt alles zurück! Klar muss man flexibel sein, aber manchmal hilft das auch nichts mehr!

Ich wurde von der falschen Station auf meine normale Station verlegt. Mein Bett war das an der Türe, dann eine Lücke, die Dame sei im OP und dann ein junges Ding, wollte ich schreiben, dabei sind wir gleich alt *lach*
Die junge Dame, nennen wir sie mal hm Julia (Name geändert) war etwas nervös, weil ihr eine Gewebeprobeentnahme bevor stand, war super nett! Wir verstanden uns auf anhieb und sie meinte, die Frau die im OP sei, wäre auch ok, also machte ich mir keinen Kopf.

Gegen Nachmittag kam die unbekannte Frau zurück, wir nennen sie mal Rottenmeyer, das kommt ihr sehr nahe! Anfangs schlief sie viel, klar nach einer OP und ihr Mann war auch super nett :) eigentlich lief somit alles super. Wir schauten abends TV,  Julia fragte ob ich etwas schauen mag, aber es war mir egal, ansonsten unterhielten wir uns zb über unsere Männer, denn ihrer ist auch rund 12 Jahre älter wie sie, eben auch bei mir und meinem Mann öfter ein Thema, ehrlich ich dachte alles toll!

Naja bis am nächsten Tag Frau Rottenmeyer erwachte, aber anfangs war sie döselig genug, als das mir nichts aufgefallen ist. Das erste Problem entstand, weil sie ja zwischen mir und Julia lag und wenn ich dann mit Julia sprach, mischte sie sich immer ein, das kam so nach und nach zustande.

Ich weiß auch garnicht mehr genau was unser erstes Streitthema war, es gab so viele, darum folgen nun Beispiele, deren Reihenfolge nicht so 100% chronologisch sind.

Kennt ihr die grünen Damen? Bzw ich nenne sie immer grüne Engel. Das sind ehrenamtliche Damen (Männer sah ich bisher keine) die anklopfen, herein kommen und fragen ob man Hilfe braucht. Sie gehen für einen zum Kiosk, machen kleine Erledigen, laden zb Telefonguthaben auf, reden mit einem, hören sich die Sorgen an, gehen mit einem Spazieren, egal! Sie sind für einen da und ich finde das so toll, dass ich es ihnen auch immer sage und mich bedanke und ja, ich bin begeistert und finde, das können sie ruhig erfahren!
Darüber zb schüttelte Fr. Rottenmeyer den Kopf und als der grüne Engel weg war, setzte ich noch einen drauf und erklärte eigentlich Julia, dass ich mich auch immer bei den Putzfeen bedanke, die bekommen das auch zu selten zu hören. Fr. Rottenmeyer prompt: "Man kanns auch übertreiben!"

Ich verstehe das nicht, sagte ich auch laut, wie Freundlichkeit übertrieben sein kann und dann folgte einer ihrer typischen Sätze, die ich mein Lebtag nicht mehr ertragen kann, diesmal war es etwas wie: "Was Sie schon wieder reden!"
Das ist nur einer ihrer Sätze, es gibt auch noch: "Was für ein Blödsinn!" oder "Das können Sie doch so nicht sagen!" oder am häufigsten ist noch "Quuuuuatsch!!!"

Im Prinzip war es egal was ich sagte, einer dieser Sätze erntete ich immer.

Wenn sie zb an etwas herum fummelte, oder anderweitig beschäftigt war, murmelte sie unablässig: "Schlimm, schlimm, schlimm..."

Aber nein, sie sprach nicht nur so herablässig, wenn es um ihren Sohn ging, dann änderte sich ihr Ton, denn der ist Arzt und dann spricht sie mit stolz geschwällter Brust, aber leider auch sehr ausgiebig mit einem Frau Rottenmeyer Ton.
Der Ton machte nicht nur mich aggressiv, sondern auch anderen Besuch! Es liegt also nicht nur rein an mir!

Leider verließ uns Julia schon am übernächsten Tag und so war ich mit dieser Schreckschraube alleine, die mir kein Wort glaubte, egal was ich sagte.
Noch ein Beispiel? Sie hatte furchtbaren Durchfall, kommt vor, gerade auf meiner Station, also da meckere ich nicht, sondern bin froh es selber nicht zu haben. Sie machte sich des öfteren in die Unterhose, also schlug ich vor, dass sie sich so ein Einweg-Netzhöschen nimmt und eine Einlage rein macht, denn wenn dann etwas daneben geht, schmeißt man es weg, nimmt sich ein frisches, fertig! Aber nein, vollkommen übertrieben und so ein Quuuuuatsch! Keine zwei Tage später hatte sie kaum noch ein eigenes Höschen, die schmutzigen schmiss sie weg und ich sage nur, es waren teure Markenhöschen und dann kam sie, wohlgemerkt sie selber auf die tolle Idee Einweghöschen mit Einlage zu nehmen, wow!

Durch ihr permanentes herunter putzen, wenn ich etwas sagte, hatte ich einen ordentlichen Hals auf sie und kaum war Julia weg, ignorierte ich sie, davor ging es nicht, weil ich mit Julia sprach und Fr. Rottenmeyer sich einmischte.

Nun sollte man wissen das Fr. Rottenmeyer sich für alles zuständig fühlte. Sie bestimmte was im TV geschaut wurde, ohne zu fragen. Sie machte das Licht an und aus, wie sie es sich vorstellte, sie machte die Fenster auf und zu samt Vorhänge, wie es ihr beliebte und ich möchte anmerken, es waren die heißesten Tage des Jahres! Erinnert ihr euch? 36 Grad und ähnliches!

Fr. Rottenmeyer hat ihren künstlichen Ausgang zurück verlegt bekommen, wie ich von anderen Ärzten weiß, etwas sehr einfaches, man bleibt höchstens eine Woche im Krankenhaus, schon am gleichen Tag kann man aufstehen. Sie hat ihren gesamten Dünndarm noch, nur ein paar cm Dickdarm fehlen, sollte sich nicht bemerkbar machen. Zu dem Zeitpunkt wo Julia weg war, ging sie schon fleißig Tee selber holen, auf die Toilette und und und, also ich würde sagen, sie war fitter als ich!

Nachmittags bemerkte sie, es ist noch ein Licht an, mich interessierte es nicht, ich war einfach froh zu liegen, meine Ruhe zu haben und etwas zu lesen, da beginnt sie: "Das Licht ist noch an." ich ignorierte sie und tat, als würde ich in meinm Buch vertieft sein: "Meinen Sie, wir sollen es aus machen?" Mein Buch war höchst interessant, ich bemerkte sie nicht....:"Können Sie das Licht aus machen?" also erm spätestens jetzt wurde mein Buch mir noch wichtiger! Ehrlich ich helfe eigentlich gerne, aber wenn ich a) weiß sie ist besser zu Fuß wie ich und kann schmerzfrei aufstehen und laufen und b) ist mir gegenüber ein Stinkstiefel, dann kann es mir schon mal vergehen!

Sie wurde jedenfalls so laut, dass ich sie schlecht ignorieren konnte, also schaute ich sie gleichgültig an und maulte: "Warum soll ich es aus machen? Mich stört es nicht und mein Bauch tut mir heute mehr weh und sie können es ruhig selber aus machen, immerhin sind sie besser zu Fuß." Oh da wurde sie sauer und meinte sie hänge ja am Tropf fest. Leute ehrlich, ich hatte nahezu permanent einen Tropf am laufen, damit mein Zugang für Blutabnahmen frei bleibt und ich mit meiner Nadelphobie nicht nochmals gepiekt werden muss, es war mein erster Tag wo ich weniger Flüssigkeit bekam! Also erklärte ich neutral, dass ich auch mit meinem Tropf überall hin gegangen bin und das wunderbar klappt!
Jaaa, aber vor ihrem Tropfständerdings stand noch einer und anscheinend war es ihr zu kompliziert erst den einen ein Stück zu schieben und dann ihren eigenen! Aber ich bin ja ein positiver Mensch und erklärte, sie schaffe das sicherlich, ansonsten kann sie ja das Licht an lassen.

Zeternd wie ein Rohrspatz ging sie dann los und erklärte, sie müsse ja immer alles selber machen, bekäme nie Hilfe, immer nur sie!

Wobei ich nun anmerken möchte, dass sie zb nicht immer rechtzeitig zum Klo kam und etwas daneben ging und dann schimpfte, sie müsse alles selber sauber machen. Ich meinte immer, dafür gibt es im Krankenhaus Personal, die sind dafür zuständig und bekommen es bezahlt, sie müsse ja nur mal der Schwester Bescheid geben, aber das verneinte sie immer, die hätten so ja schon genug zu tun. Also sie läßt sich keine Arbeit abnehmen, schimpft aber permanent alles selber machen zu müssen! Der Brüller!

 Hoffentlich habt ihr noch nicht genug, es geht nämlich so weiter!
Ich machte ihr deutlich das ich keine Lust habe jemanden zu helfen, der permanent so unfreundlich zu mir ist und sie meinte, haltet euch fest! Sie sei doch freundlich zu mir und wisse garnicht was ich habe!

Ich achtete dann darauf wie sie mit ihrer Familie spricht und ja, sie behandelt alle so unfreundlich, außer Krankenhauspersonal oder die Dame, die später an Julias Stelle kam.

Oh erinnert ihr euch im ersten Bericht, an den Joko und Claas (richtig geschrieben?) Arzt, der mir so brutal die Rektaldrainage zog? Der kam einmal zur Visite und ich meinte direkt zu ihm, dass ich mit meinem Arzt darüber gesprochen habe und der auch sagte, es geht auch anders, er sei übermäßig grob gewesen, aber hey er war total beratungsresistent und meinte, sehe er anders, ich sagte dazu nur noch, ich habe keinerlei Vertrauen mehr zu ihm und finde nicht das er seinen Job gut macht. Später als er weg war fragte Fr. Rottenmeyer ob das denn sein musste und ich hinterfragte, wer es ihm denn sonst sagen soll, wenn nicht die Patienten? Und sie meinte nur: "Na ich glaube nicht das Sie das machen müssen, es steht Ihnen nicht zu!"
Wem dann? Das konnte mir Fr. Rottenmeyer dann auch nicht sagen. Sie verkraftet es nicht, wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester nicht wie ein Gott behandelt wird und vergleicht es dann direkt wieder mit ihrem Sohn.

Es gab aber auch andere tolle Themen! Zb das mein Mann mich bald verlassen wird, weil ich keinen richtigen Beruf nachgehe! Ich erklärte dann, dass ich lieber für meine Kinder da bin und eine gute Mutti sein eben mein Beruf ist, aber nein, wenn die Frau nicht ordentlich verdient, dann bleibt der Mann eben nicht bei ihr. Auch als ich erklärte das ich es viel schlimmer finde, wenn Kinder sich abgeschoben fühlen und ungewollt, wenn sie zb krank werden und die Mutter arbeiten gehen muss und panisch eine Beteuung sucht, war kein Argument. Eher wurde darüber philosophiert das ich nicht einmal wüßte was harte Arbeit ist, obwohl sie selber noch sagte, mit drei Kindern wäre ihr zu viel Arbeit und sie käme nicht damit klar.... sie wiederspricht sich sehr oft selber.

Eigentlich konnten wir uns bei jedem Thema in die Haare bekommen. Eines abends, es waren mind. 34 Grad tagsüber gewesen und endlich gegen 22:00 wurde es kühler, da kam sie auf die tolle Idee die Fenster die zwar offen waren, aber wo dicke Vorhänge vor gezogen waren, so dass ohnehin kaum frische Luft herein kam, zu kippen und wieder die Vorhänge vor zu ziehen. Da platzte mir der Kragen! Ich fragte warum sie das mache und die Antwort löste bei mir einen Lachkrampf aus: "Weil es nachts einen Wetterumschwung geben könnte und dann will ich nicht um 4 oder 5 Uhr aufstehen und die Fenster zu machen!" Ich sagte etwas säuerlich das ich bald erschwitze und erstinke und man wenigstens wieder das Fenster auf machen könnte, denn immerhin sind wir mit das einzige Zimmer, dass die Fenster immer mit dem Vorhang davor offen haben und die Türe zu lassen. So gut wie alle anderen Zimmer haben das Fenster offen und die Türe zum Flur, dann entsteht ein kleiner Durchzug, der frische Luft rein bringt.
Das regte sie so auf, dass sie nicht nur das Fenster wieder auf machte (ja wieder mit Vorhang davor), sondern auch noch wütend ihren Mann anriefn! Dem klagte sie ihr Leid von der schlimmen Frau, die sich um nichts kümmert und nun forderte das Fenster solle offen bleiben!

Ihr Problem war, kam nach und nach heraus, dass ich ihr zu jung war. Sie ist 60 und meint dann eben über mich bestimmen zu dürfen und das ich mit so jungen Jahren keine Ahnung haben kann, somit muss man mir permanent wiedersprechen!

Auch war sie der Meinung das ich ein sehr negativer Mensch bin und dringend positiv denken lernen müsste. Erm nur mal zur Anmerkung, sie benutzt das Wort "schlimm" und "schrecklich" im Schnitt alle 2min einmal! Zb hatte sie Krebs, der wurde früh genug gefunden, so dass man das kleine Stück Dickdarm mit Krebs heraus operierte und fertig war, keine Chemo nichts!
Ich war überrascht und meinte noch, wie toll das doch sei und das sie sich glücklich schätzen könne und sie? Sie schimpfte nur, wie ihr das passieren konnte, sie hat ja nie geraucht oder getrunken, ihr hätte das nie passieren dürfen und wie schrecklich das alles ist und schlimm, aber ich muss positiv denken lernen...

Auch als das Klo einfach nur beschissen war, Wort wörtlich, weil beide Damen Durchfall hatten, nicht die Schwester oder Putzfee rufen wollten und es nicht selber sauber bekamen und ich die Schwester bat, doch wen zum Sauber machen zu schicken, waren beide auf mich sauer, ich hätte es ihnen doch selber sagen können. Zufällig hatte ich das in der Nacht davor, aber passiert war nichts. Es ist vollkommen egal was man macht, es ist immer falsch bei so Leuten und ich durfte lernen, nein, nicht mit allen kommt man gut zurecht und ja das war nur ein minimaler Bruchteil von dem, was da noch so abging, aber das Essen ist fertig!!!

Dienstag, 6. August 2013

Krankenhausbericht

So also von gaaaanz am Anfang mal :)

Dienstags musste ich ins Krankenhaus und Überraschung! Kam auf die gynäkologische Abteilung, weil bei meiner eigentlichen, kein Platz mehr war, aber war nicht schlimm, denn die Schwestern fand ich super freundlich!

Mein Arzt kam sogar zwei mal vorbei und fragte mich zb nochmal, ob ich es mir anders überlegt habe, noch könnte ich gehen und dergleichen ;) außerdem unterhalte ich mich eh gerne mit ihm. Vor 2,5 Jahren bat ich ihn, mir so wenig wie möglich über die OP zu sagen, weil es mir sonst nur Angst macht und das behielt er auch diesmal bei, super :)

Als ich ihn bat früh ins Bett zu gehen und mit guter Laune an die OP zu gehen, kicherte er und bat mich auch früh zu schlafen, immerhin muss ich auch fit sein, man sieht, wir verstehen uns gut, ich mag ihn wirklich und seine Art :)

Man hat vorher eine Unterhaltung mit dem Anästhesisten (Narkosearzt) und diesmal erwischte ich einen jungen super netten, der mir alles genau erklärte, sogar woran es fest gemacht wird, wann man aufgeweckt wird. Bei einer OP kühlt man langsam aus und erst wenn man eine normale Temperatur erreicht hat, kann man aus der Narkose geholt werden, weil es vorher zu streßig für den Körper ist *Klugscheißermodus off*

Nadel legen war Dank Emla Pflaster ein Klacks und so konnte ich fröhlich mich mit den Damen in meinem Zimmer unterhalten :)

Der Morgen an dem die OP war ,lief eigentlich doof. Ich hatte am Vortag erfahren wann die OP selber starten soll und wann ich mich fertig machen soll und alles, vorallem weil man die alles-scheiß-egal-Tablette umbedingt eine Stunde vor der OP nehmen soll, sonst hat sie keine Chance zu wirken und was war? Ich hatte mich vor der Zeit gerichtet und das war gut so, denn mehr als eine halbe Stunde, kann auch eine ganze gewesen sein, vorher wurde ich abgeholt!

Wenn man in den OP Bereich geschoben wird, finde ich das immer sehr seltsam. Alle sind echt nett, aber hmm man liegt da, wird teilweise fest gebunden... komisch alles, ich mag die Zeit vor der Narkose garnicht!

Meine Kinder und ich haben einen Wettbewerb am Laufen, wer kann am weitesten zählen, wenn die Narkose schon gespritzt wurde! Damit wollte ich ihnen mal die Angst nehmen und es lustig gestalten und da ich das am Tag vorher dem Anästhesisten sagte und ihn bat mich daran zu erinnern, er aber selber garnicht da war, kam der behandelnde an und erinnerte mich, denn es stand als Notiz auf meinen Akten *kicher* super oder?!? Ich konnte wirlich ruhig einschlafen und nein, ich habe keine Ahnung wie weit ich kam!!!

Auch bat ich meinen Arzt darum mir auf die Hand zu schreiben, ob ich einen künstlichen Ausgang (auch Stoma genannt) bekam oder nicht, weil ich nach der OP so benebelt war beim letzten Mal, dass ich es nicht hin bekam unter die Decke zu schauen.

Also ich wachte auf, auf der Intensivstation, schaute auf meine Hand und? Fein säuberlich mit wirklich gut leserlichen Schrift, schwarzer Stift stand so,dass ich es gerade, also nicht auf dem Kopf lesen konnte: Vorübergehendes Stoma

Schock!

Jaaa ich weiß die Wahrscheinlichkeit war hoch, aber trotzdem. So voller Medikamente das zu begreifen war hmmm heftig.

Ich bat meinen Mann anzurufen, mir wurde gesagt der Arzt rief ihn schon an, ich bat anzurufen das er kommen kann, schlief aber wieder weg, dann war er da und ich hatte einen Heulkrampf sondergleichen, ich bekam kaum Luft vor lauter. KA ob ich deswegen einen Beatmungsschlauch an die Nase bekam, oder sowieso, denn so frisch nach einer richtigen OP kapiert man wirklich wenig.

Auch begriff ich erst später wo ich überall Schläuche hatte, aber ich zähle sie schon mal auf.
Also eine Magensonde, war klar, dann den Beatmungsschlauch, am Hals einen Zugang der mit 2 Stichen eingenäht wurde und nun der Bauch, hui, den zu akzeptieren war eine Aufgabe! Eine Drainage (Dränage) Schlauch in den Bauchraum, eine Naht vom Bauchnabel bis 2cm ins Schamhaar, den Stomabeutel, im Stomaausgang noch 2 Schläuche und eine Drainage in den Popes. Ach Blasenkatheter auch noch, einen Zugang in der Armbeuge den ich vorher hatte, einen seitlich in der linken Hand und einen hmm glaube ateriellen Einstich, bei dem ein Draht eingeführt wird, um nicht nur die Körperfunktionen zu überwachen, sondern vorallem den Flüssigkeitshaushalt zu beobachten, so wurde mir das erklärt.

Na und da lag ich dann so und kam mir wirklich hmm missbraucht vor :(

Die meiste Zeit schlief ich, im Nebel bekam ich mit das mein Mann erklärte ich habe immer einen niedrigen Kreislauf, weil sich da wer beschwert hatte, ihn nicht hoch zu bekommen. Aber mehr? Kaum.

So nach einem Tag musste ich auf die Aufwachstation was mich noch immer wundert, denn bei meiner ersten OP die wesentlich einfacher war, musste ich 3 Tage auf der Intensivstation bleiben, es gab wohl Platzmangel, aber egal! Mir wurde also das aterielle Ding gezogen, weil es auf der Aufwachstation kein Überwachungsgerät dafür gibt.

Dort angekommen fühlte ich mich sehr unwohl, weil es so heiß war! Ich war wirklich pitsche nass nach kurzer Zeit, aber dennoch, ich schlief die meiste Zeit.

Am zweiten Tag sollte ich mich hinsetzen, wenn es geht aufstehen. Es gibt kaum etwas das so unendlich mühsam ist, wie nach einer OP aufzustehen! Das hatte ich bei der ersten OP und diesmal wieder. Der Körper ist so schwer, es ist wirklich Arbeit ein Körperteil zu bewegen, als würde es Tonnen wiegen! Auf die Bettkante schaffte ich es, aber das war auch echt wow! Viel Arbeit!

Auf der Aufwachstation bekam ich meine Magensonde gezogen, also wenn das jemand vor sich hat, keine Angst, ich bin wirklich empfindlich, aber das ist gut erträglich, tut nicht weh, fühlt sich nur seltsam an, vor allem wenn man sieht wie laaaaaaaang der ist!
Ich weiß nicht genau, aber gut und gerne 1,5m?!?
Und mein Stoma wurde versorgt, also in Kurzform, da ist ein Stück dickes Klebeding auf den Bauch geklebt, nennt sich Platte und in der Mitte ist ein Loch, durch das der Dünndarm heraus schaut. Auf der Platte ist ein hmm sagen wir Tupperring und dann gibts den Beutel, der hat das Gegenstück zum Tupperring und ist wie eine hmm Tüte, man klickt also den einen, an den anderen Tupperring, fertig! Das hält fest und sicher!

Mir wurde also die Platte abgerissen aua!!! Und alles frisch gemacht, dabei einer der Schläuche aus dem Stoma entfernt. Tat nicht weh, nur das Platte ab machen.

Naja nach etwa 24h kam ich auf die normale Station und warum? Platzmangel! Aber wieder nicht auf die allgemein Chirurgie, sondern auf die Gynäkologie, aber ist ok, freundliche Schwestern, alles super :)

Abends bekam ich meine Thrombosespritzen und nun haltet euch fest, ich bekam jeden Abend eine, bis ich entlsasen wurde, das macht 12 Stück!!!! Und ich habe es überlebt!!! Ok laut geflucht, aua gerufen, Theater gemacht, aber ich habe es gemacht!!!!

Hmm auf der Station lag ich mit einer anderen Dame, wir verstanden uns so toll, ich habe sie bei WhatsAp und bin noch immer begeistert, wir konnten über alles reden, super! Später kam noch eine junge Dame dazu, wir hatten richtig viel Spaß!!!

So nur zur Orientierung, ich kam Freitag Nachmittags auf die normale Station, Samstag sollte die Rektaldrainage gezogen werden  und ich hatte Angst, aber wollte es machen lassen, großer Fehler :(

Der Arzt war ein Assistenzarzt und wirklich nett und ich bat ihn noch vorsichtig zu sein, weil sie mit 2 Stichen angenäht war und die Schwester am Morgen nicht wußte wohin der Schlauch geht, dran zog und woohooo war das ein Schmerz! Furchtbar! Also wusste ich wie doll das weh tun kann, also bitte extra vorsichtig! Jaaa jaaa...

Er nahm ein einmal Skalpell und schob es zwischen den Stich, riss nach oben, schnitt aber nicht durch und ehrlich, ich brüllte auf vor Schmerz, packte seinen Arm und bettelte das er aufhört, ich wünsche keinem so ein Aua!

Er machte weiter, war aber vorsichtier, dann tat es kaum noch weh, aber der Arzt ist bei mir unten durch, dem vertraue ich nicht mehr und  lasse ich nicht mehr an mich ran!

Langsam erholte ich mich, konnte sogar ans Waschbecken zum Morgenwäsche halten und merkte schnell, dass es lange dauern wird, bis ich wieder fit bin. Jede Bewegung die man macht, läuft unter anderem über die Bauchmuskulatur und man merkt extrem wenn die fehlt.

Toll fand ich auch das mein operierender Arzt vorbei kam, obwohl er keinen Dienst hatte :)

Der Bauchschnitt war nötig, weil ich von der letzten OP Verwachsungen hatte und dann musste er weiter schneiden, bis das nicht mehr der Fall war und den künstlichen Ausgang bekam ich, weil  meine Aterie (glaube ich war das) zu knapp war, so dass er sich nicht sicher war, ob der Pouch ordentlich durchblutet werden wird. Das klang richtig so, bin also nicht sauer oder denke das es ein Fehler war.

Probleme bekam ich aber auch noch genug.Beispiel Medikamente, ein Schmerzmittel wirkte nicht mehr, ein wesentlich schwächeres brachte wenigstens etwas Wirkung, das verstand der Stationsarzt nicht und wurde sauer, ich sollte ein Schmerzkonsul bekommen, gleich mehr dazu.

Der Arzt konnte mich nicht leiden, weil ich sagte, ich lasse mir die Bauchdrainage nicht ziehen ohne Sedierung, also eine Sedierung ist eine Art schwache Narkose die man auf zb 15min auslegen kann. Er machte einen riesen Aufstand, aber nach einer viertel Stunde Gemecker ging er und organisierte es, wenigstens etwas. Ich hatte von der Rektaldrainage so eine Blockade und Angst, es ging nicht anders!

Ansonsten lief alles super. Ein paar Schritte konnte ich gehen, Schmerzen mussten wir noch in den Griff bekommen, alles Verheilte, der zweite Schlauch vom Stoma kam mit der Sedierung zusammen raus und mein Blasenkatheter wurde mir auch gezogen. Fast wieder fit!

Mittwoch kam ich dann auf meine Station, war mir wirklich schwer viel, weil ich so tolle Gesellschaft hatte :( Aber die zwei Damen gingen Donnerstags heim, vondaher...

Soooo die eine Dame war in einer OP, die andere war so alt wie ich, nett und wir redeten schön :)

Ich muss mich mal langsam kürzer fassen, ich schreibe schon 1h 40min

Das Medikamentenproblem lösten der Stationsarzt, super netter Mensch, indem er eine Kombination vorschlug und mehr Tabletten, funtkioniert! Er verstand auch wasder andere nicht verstand, nämlich das schwächere wirkte,weil es einer anderen Wirkstoffgruppe angehörte!

Meinen Beutel selber leeren lernte ich schnell und wechseln auch, nur die Platte macht mir riessen Probleme :( Wenn man da um den Dünndarmausgang herum wischt und puschelt, egal wie vorsichtig man es macht, hat man am Tupfer Blut und das kann ich nicht sehen :( mir wird total schlecht :(

Donnerstag ist der nächste Wechsel, da kommt eine Dame zu  mir um zu helfen :)
Ich bin nämlich ZUHAUSE! Der Arzt meinte ich sei eine der schnellsten Patientinnen in seiner Laufbahn *strahl
Aber fit? Nein :(

5min zu Fuß Heim und ich bin fast umgekippt :(

Ich brauche noch Schmerzmittel und bin dauer k.o.

Geplant war ja, OP in der ersten Ferienwoche, damit ich dann viel Zeit habe, um fit zu werden und ehrlich gesagt, die brauche ich dringend! Ich hoffe das die4 Wochen genügen, ich kann es nicht einschätzen.

Liegen geht nur auf dem Rücken und minimal seitlich, weil es dierkt weh tut, stehen ist ok, bücken ist nur schwer möglich und ich liege die meiste Zeit herum.

Einen der schlimmsten und wichtigsten Teile ließ ich aus,das wird ein Sonderbericht der heißt: "Die Hexe aus dem Nachbarbett!" denn die Dame die bei meiner Ankunft gerade im OP war, entpuppte sich als einer der schlimmsten Menschen die ich kennen lernen durfte, das wird auch ein langer Bericht, weil ich sonst noch ein Magengeschwür bekomme!

Also Leute, laut meinem Arzt war das mit die schwerste OP die man im Bauchraum haben kann und ich habe sie gemeistert und bin *Pipi in den Augen hab* DURCH! Die Rückverlegung wird ein Klacks und max. eine Woche in Anspruch nehmen, man ist kurz danach wieder fit, nur diese OP muss ich sagen, war sehr heftig, ich bin froh sie vorgezogen zu haben, weil ich jetzt jung und gesund war und nicht wissen möchte, wie sie gewesen wäre, wenn ich vorher krank war oder älter!

Seid mal gespannt auf den nächsten Bericht, da schlackert ihr mit den Ohren!