Dienstag, 7. Mai 2013

Kindermund

Heute im Bus wollte ein Junge, etwa 5 Jahre höchstens, sich nicht hinsetzen, der Vater sagte zuerst "Setz dich hin." Sohnemann erklärt er steht lieber, Vati: "Ich will das du dich jetzt hin setzt!"

Nun weiß jedes Elternteil doch eigentlich, dass Kinder lernen indem sie die Erwachsenen imitieren und nach machen, nicht umsonst wird immer wieder an die Vorbildfunktion appelliert.

Bestimmt steht er im Supermarkt und Sohn wird sagen: "Ich will jetzt diese Lolly´s haben!" und der Vater wird sauer werden und sagen das er so nicht mit ihm reden darf und sowieso das man nicht will sagt, sondern möchte!

Schon komisch, er lebt es ja quasi seinem Kind vor und verlangt etwas anderes. Wie soll ein logisch begabtes Geschöpf daraus schlau werden?!?

Ich habe immerschon versucht so mit meinen Kindern zu sprechen, wie ich es von ihnen gerne höre. Im Bus zb sagte ich sie sollen sich lieber hin setzen, sonst fallen sie noch und tun sich weh und oft genug sagte ich bitte dabei, weil es netter klingt und man es viel lieber macht, als wenn man gezwungen wird.

In der Kindergartenzeit wurde ich oft zu Ausflügen eingeladen und als Vertretung gerufen. Wenn wir im Gänsemarsch zb liefen und ein Kind nicht in der Reihe ging, dann sagte ich etwas wie: "Geh bitte wieder in die Reihe." oder dergleichen. Mich belächelten die anderen Betreuerinnnen, weil ich immer bitte zu den Kindern sage, aber wie sollen sie denn sonst lernen das man bitte und danke sagt, wenn man es nie zu ihnen sagt? Warum sollte man zu Kindern nicht auch höflich sein?

Die selben Betreuerinnen sagten mir oft genug das meine Kinder super erzogen sind, sich immer lieb bedanken und es einfach mit anderen Kindern haben, durch ihre freundliche Art, aber 1+1 bekamen sie dabei wohl nie zusammen gezählt. Schade eigentlich.