Sonntag, 30. Januar 2022

Stolz sein

 Ich schrieb lange nichts über meine Familie, weil es immer heißt, wenn man nichts Gutes sagen kann, soll man besser gar nichts sagen.

Es ist auch schwierig, weil sie nun schon groß sind und ich nicht weiß, wer alles diesen Blog liest und man ihre Privatsphäre schützen möchte.

Ich versuche es dennoch mal :)

Schon in frühen Jahren hörte ich mal den Spruch: "Der liebe Gott gibt jedem Menschen die Aufgaben, die er auch verkraften kann."

Gut...

Ok...

Betrachte ich mein Leben, denke ich im ersten Moment: "Sorry nein, mich hat er absolut überlastet und zu viel aufgetragen!"

Aber wenn ich dann schaue, was ich alles geschafft habe, wie ich es hinbekommen habe, wie schwer es stellenweise war und mich dann frage, wer das so gut hinbekommen hätte wie ich, dann denke ich mir doch, dass ich es a) keinem Anderen zumuten möchte und b) ich es toll gemacht habe und es ja geschafft habe, also der Spruch doch irgendwie wahr ist.

Jedoch lässt der Spruch einen Beisatz weg: "Man wächst an seinen Aufgaben!"

Das ist es!

Man wächst an seinen Aufgaben!

Und ich habe sehr viele Aufgaben im Leben bekommen.

Ich möchte gar nicht auf meine Vergangenheit eingehen, denn das habe ich kürzlich erst, sondern einfach mal kurz stolz auf mich sein.

Meine geliebte Leseratte hat mir so so so oft gesagt, dass ich stolz auf mich sein kann, dass ich es selber langsam glaube und in die Richtung denke.

Mein Ex-Mann war als Vater, tut mir leid, eine Katastrophe und ich bin stolz darauf, dass ich meine Kinder trotzdem eine schöne Kindheit schenken konnte, an die sie hoffentlich lange freudig zurück denken können.

Als ich erfuhr, dass ich FAP habe und die Ergebnisse meiner Kinder bekam und alle gesund sind, habe ich eine Woche lang geweint vor Glück und selbst heute, bekomme ich dabei noch Pipi in den Augen. Als ich nun aber erfuhr, dass mein Nesthäkchen eine andere, nicht minder schwere chronische Darmkrankheit bekam, brach meine kleine Welt für mich zusammen und trotzdem ließ ich mir nichts anmerken, war und bin die starke Mama, die kein Wässerchen trüben kann und alles für ihre Tochter macht, auch und gerade in so einer schweren Zeit eine Stütze ist. Geweint wird dann heimlich, wenn es keiner bemerkt und das macht mich auch stolz! Andere Mütter sagen dann womöglich, wie schlimm das ist und wie schrecklich alles. Bitte tut euren Kindern solche Sätze nicht an.

Jede Mama will nur das Beste für ihre Kinder, unterstelle ich mal einfach, und wenn ein Kind sich so entwickelt, dass es nicht so gut in die Gesellschaft passt, dann macht sich eine Mama irre viele Sorgen, jedenfalls ging und geht es mir so, seit mein Kind sagte, es möchte gerne sein Geschlecht ändern.

Auf einmal stehen Sorgen im Raum, dass es auf der Straße oder in der Schule (körperlich) angegriffen wird, oder schlimmeres, aber zu keinem Zeitpunkt kam mir in den Sinn, mein Kind zu belehren, dass es das nicht machen darf oder soll, sondern ich unterstütze es, egal in welche Richtung und welche Form, weil ich mein Kind liebe, so wie es ist! Die Ängste über die Zukunft wuchsen etwas, auch wegen der Hormone, die es nehmen muss, aber wichtig ist nur, dass mein Kind sich wohl fühlt und dabei helfe ich, wo ich nur kann und stecke ein, was auch immer daher kommt.

Ich hatte mir für meine Kinder immer eine schöne, einfache Zukunft gewünscht, mit viel Gesundheit, netten Menschen um sich und so wenig Schwierigkeiten, wie es nur geht.

Beide haben nun einen schweren Weg und ich mache das einzige, was ich machen kann, sie unterstützen, da sein, offene Arme und Ohren haben, um sie aufzufangen und zuzuhören. 

Ich bin ungemein stolz auf meine Kinder! Stolz, dass die eine so gut mit ihrer Krankheit umgeht und stärker ist, als ich es gehofft habe, stolz, dass der andere den Mut hatte sich zu outen und die Stärke besitzt, diesen Traum zu verwirklichen.

Ich bin so stolz auf sie!

Wenn ich zurück blicke, wie schwer die Vergangenheit war, mit meiner Krankheit, meinem damaligen Mann, alles zusammen und damals trotzdem alles versucht hatte eine gute Mama zu sein und alles auszugleichen, dann denke ich mir heute, dass ich vieles richtig gemacht habe und ich auch ein kleines bisschen verantwortlich dafür bin, was heute aus ihnen wurde und wie toll sie sich entwickelt haben.

Ich habe starke und mutige Kinder, die jetzt schon mehr stemmen, als manch Erwachsener und damit grandios umzugehen wissen.

Also bin ich nicht nur stolz, sondern ebenso dankbar.

Danke, dass ihr so seid und dass es euch gibt, genau so wie ihr seid!




Samstag, 22. Januar 2022

Einklang

 



Manchmal fügt sich alles perfekt zusammen.

Meine geliebte Leseratte hat mich in die Wissenschaft der Füller und Tinten eingeführt und mit seiner Hingabe angesteckt.

Als ich diesen wunderschönen Kaweco Füller sah, in einem leicht changierenden Lilaton, mit der goldenen Feder und dem goldenen Schriftzug, musste ich sofort an meine Sari Paperblanks denken und ich bin ein riesen Bollywood Fan!

Dann, als er endlich da war, gab es nur eine Tinte, die zu ihm passt! Die Purple Pazzazz von Diamine! Lila, mit einem Gold-Schimmer. Perfektion! Einklang! Harmonie! Mein Herz schlägt Purzelbäume!