Montag, 29. Mai 2023

Tanz mit Deiner gesamten Seele, dann machen alle Anderen mit

 Schön, dass Du wieder in mein virtuelles Wohnzimmer gefunden hast. Setz Dich, mach es Dir bequem und nimm Dir gerne ein schönes kühles Glas von meinem selbstgemachten Eistee. Er besteht aus Ingwer, Zitronen Tee zu 2/3 und etwa 1/3 kalt gepresstem Apfelsaft, den wir von einem Bauernhof kaufen. Man muss ihn stark verdünnen, deshalb kann es sein, dass Du noch etwas Wasser rein haben möchtest, weil er zu süß oder zu intensiv ist. Ich mische ihn auch gerne täglich ein wenig anders. Oder ich habe noch welchen, den ich statt mit Apfelsaft, mit Birnen+Quittensaft gemacht habe. Je nachdem, was Du lieber haben möchtest :)


Heute geht es hier um eine starke und intensive Frau!


Wenn berühmte Menschen sterben, dann trauere ich nicht automatisch um sie, nur weil sie berühmt waren.  Das finde ich auch offen gestanden, immer ein wenig seltsam! Ich finde es schade, wenn ein Autor stirbt, den ich möchte. Oder einen Musiker, oder dergleichen, wenn mir eben fehlen wird, was die Person produziert hat, oder was sie ausgemacht hat. Mir tun die Angehörigen in jedem Fall leid. Ich finde es fürchterlich, wie sich die Erben verhalten, wenn es um viel geht und sie nicht anständig sind.

Aber warum soll ich übermäßig emotional bei jemandem sein, den ich nicht kenne? Außer ich habe mich für die Person interessiert und das ist der Punkt. 

Es gibt Menschen, die bei jedem Promi tun, als sei es der beste Freund gewesen, auch wenn sie ihn vorher nicht leiden konnten. Beispiel, wenn der Wendler stirbt, dann dreht sich meine Welt weiter wie vorher, aber manche werden sich benehmen, als seien sie große Fans gewesen, dabei haben sie vorher geschimpft über ihn und ihn nicht gemocht, jedoch wenn die Person tot ist, ändert sich plötzlich alles. Für mich nicht.

Tina Turner ist gestorben und sie war eine der Personen, die ich wirklich gemocht habe, für die ich mich interessiert habe, deren Musik ich mochte, deren Leben mich interessiert habe, mit der ich mich ein wenig verbunden gefühlt habe und die mich bestürzt zurück ließ, als ich von ihrem Tod erfuhr.

Eigentlich hatte ich auch mit ihr nicht viel am Hut, bis ich vor vielen Jahren ihren Film sah.

Der macht einfach betroffen.

Der ist einfach hart und brutal, der ist schlimm und man leidet ungemein mit!

Ich sah ihn vor etwa 2-3 Wochen zufällig nochmal, weil ich mich mit Leseratte unterhielt, dass Biografien so ungemein spannend sein können und ich begonnen habe, biografische Filme von Musikern zu schauen und mir ihrer wieder eingefallen ist.

Auch ich hatte eine Beziehung, in der ich geschlagen wurde, in der ich bedroht wurde, dass er mich umbringen möchte, mit einem Messer usw. Auch mir wurde gesagt, dass er meinen Sohn wegnehmen möchte und ich musste mit dieser Angst leben und umgehen.

Auch ich fand zum Buddhismus, jedoch erst, als ich meine Krankheit (FAP) bekam und wieder einmal stark sein musste und dachte, ich kann es nicht.

In meiner Familie starben auch viele an Darmkrebs, aber immerhin hatte ich ihn nicht. Es ist mit der häufigste Krebs und wenn man früh genug zur Vorsorge geht, ja das ist ein Appell!!! ist er sehr gut heilbar und vorbeugbar!  

Durch ihren Film fand ich ihre neue Musik, zum Beispiel eine Art chanten, Mantras gemixt mit christlichen Liedern. Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber man kann ja mal reinhören. Die CD heißst "Beyond", aber es gibt eine Kinderversion, die ich persönlich mehr mag und bei Spotify runtergeladen habe, weil sie schön ist, entspannt und gut zum Lernen von Mantren ist. Sie nennt sich "Children Beyond". 

Aber es sind ja auch ihre berühmten Lieder, die man in der Vergangenheit eingewoben hat, mit denen man viel verknüpft.

Simply the best, was für ein Song! Das krächzte immer aus einer kleinen Dose, wenn ich sie öffnete und war ein Geschenk von meinen Kindern zum Muttertag. Darin Gutscheine!

Ich liebe Gutscheine von meinen Kindern und obwohl nun alle so gut wie 18 sind, habe ich sie noch, weil ich sie bitterlich brauchen werde, wenn sie weggezogen sind, um sie einzubestellen!

Jedenfalls, wannimmer ich mich schlecht fühlte, weil ich eine strenge Mama sein musste, oder sie böse mit mir waren, oder oder oder, dann konnte ich die Dose öffnen und fühlte mich besser!

Auch habe ich das Lachen meines Vaters im Ohr, was unter anderem ertönte, wenn Tina Turner über die Bühne fegte! Man kann über ihren Tanzstil sagen was man möchte, er ist sehr eigen, sehr energisch, aber auch unverwechselbar und wenn man kurz gestaunt hatte, dann kommt das Bedürfnis mitzumachen und man ist angesteckt von dieser unverblümten Art und dieser Liebe zur Bewegung, egal wie es aussieht! Man sah, dass sie Spaß hatte, dass es darum ging, wie sie die Musik fühlte und dies zum Ausdruck bringen wollte. Sie lebte ihre Musik, fühlte sie und ihr gesamter Körper machte mit. 

Diese Frau war und ist auf so vielen Ebenen beeindruckend, nachahmenswert und ein Vorbild, dass man nichts mehr dazu sagen muss.

Eine Kleinigkeit nur noch. 

Warum musste sie so viel Schmerz und Leid ertragen? Das hat keiner und schon gar nicht sie verdient. Ich hoffe, es geht ihr besser und sie ist mit ihren Lieben vereint. 

 

Freitag, 26. Mai 2023

Abiprüfungen, Pflanzen und anderer Mist

 Ereignisreiche Woche! 

Erst einmal, herzlich Willkommen zurück :) Ich hoffe, dass Du eine schöne Zeit hattest und es Dir gut geht?

Gestern hatte mein Kind seine letzte Abi-Prüfung!!!

Wie stolz ich bin und wie happy und wie sehr ich mitgefiebert habe, auch wenn ich es nicht zeigen wollte, weil ich keinen Druck aufbauen wollte.

So habe ich es von Anbeginn ihrer Schulzeit immer gehandhabt. Die Schule, ihre Leistungen, das ging eher meine Kinder selber an. Ich habe sie unterstützt und getan, was ich konnte, war für sie da und habe mich mit ihnen über gute Noten gefreut und über schlechte geärgert, aber eben wie sie es taten, nicht weil sie Leistung bringen sollten.

War eine 3 in Ordnung für sie, war es auch in Ordnung für mich. War eine 3 eine schlechte Note für sie, weil sie wußten, dass sie es hätten besser machen könnten und ärgerten sie sich darüber, ärgerte ich mich mit ihnen und schwenkte möglichst bald um, dass sie es beim nächsten Mal eben besser machen. 

Einmal kam er heim, schmiss seine Sachen hin, heulte los. Ein Sturzbach an Tränen! Was war geschehen? Er hatte seine Arbeit vermasselt, weil er das Blatt nicht gewendet hatte, war früh fertig und hatte schon abgegeben. Im ersten Moment musste ich lachen, entschuldigte mich dafür und knuddelte ihn fürchterlich und als er sich etwas beruhigt hatte, ich erklärte, dass eine schlechte Note noch kein Drama ist und er ja sonst immer gute hatte, konnten wir auch gemeinsam darüber lachen.

Mir war es immer wichtig, dass ich mich nicht erpressbar machte. Ich hatte ihnen erklärt, dass die Leistung in der Schule bestimmt, dass sie später aussuchen können, was sie beruflich machen und umso besser sie in der Schule sind, umso mehr Auswahl werden sie haben. Eigenverantwortung finde ich extrem wichtig, wenn es um das Thema geht, auch wenn sie noch jung sind. Selbst in der Grundschule kann man das schon beginnen, jedenfalls hatte ich bei meinen den Eindruck. 

Bisher haben sie nicht die Schule geschwänzt und sind sehr pflichtbewusst gewesen und mein jüngstes Kind hat nur noch ein Jahr Schule und macht dann auch Abi, also hat es ganz gut funktioniert :)

So, nun heißt es auf die Noten warten und dann feiern, denn ich bin mir sicher, dass es einen Grund zu feiern gibt :)

Von meinem Vater habe ich auch kaum etwas herausbekommen können. Mr. ich-telefoniere-gerne-2h-und-mehr ließ sich von meinen netten SMS Nachrichten zum Vatertag, zum Abi und der einen, die ich schrieb als "ich bin erwachsen, wir können doch reden", kaum inspirieren und schrieb in GROSSBUCHSTABEN lediglich, dass es ihm gut geht, in zwei Worten, ein Danke und ein Toll. Weiterhin kein Anruf, keine Erklärung, nichts!



Weil ich bei Facebook so viele schöne Wohnecken angezeigt bekam mit grünen Pflanzen in Massen, die alles so herrlich entspannt aussehen lassen, dachte ich so bei mir, ich könnte mal ein paar in meine Zeichenecke stellen. Die ist extrem schattig, also schaute ich, ob es Pflanzen gibt, die wenig Licht brauchen, und fand sogar Listen damit! Ernsthaft, es gibt Grünzeug, das man in ein Badezimmer ohne Fenster stellen kann, stand irgendwo.

Jedenfalls ging ich in den Baumarkt und schaute bei denen ohne Blüten auf den Namen, googelte wie viel Licht sie brauchen und packte zwei ein.

Ich bin nämlich hochmotiviert, seit ich zufällig zwei Pflanzen vor Jahren gefunden habe, die mir nicht eingehen!

Naja, einmal sind sie fast kaputt gegangen, als ich sie letzten Sommer, kein Scherz!!!, mal kurz in die Sonne gestellt habe. Ich dachte so bei mir, dass ich ihnen eine Art Pflanzenspaziergang gönnen wollte und stellte sie zu den wilden Blumen, Kräutern und Pflanzen auf den Balkon! Hatte ordentlich gegossen vorher und was passierte? Sie gingen mir fast ein. Es blieb ein Kümmerlicher mini Rest übrig, den ich mühsam päppelte. Das eine hat keinen Namen. Es ist eine Hängegrünblattsoschönherrlichgrünpflanze. Sie ist aus einem Baumarkt und ich kaufte sie, weil sie eine  Hängepflanze ist und das Grün einmalig ist. Hellgrün, helles Grasgrün. Wie das frische Gras im Frühling, ganz frisch und hell! Und meine Tochter mag sie gerne, also wollte ich ihr auch eine hohlen, aber ich fand sie nie wieder! Also habe ich ein Blatt abgemacht und ihr einen Ableger gezogen. Man muss sie nur einmal, die Woche, oder alle zwei Wochen gießen und ja nie niemals nie nicht in die Sonne stellen! Man darf sie nicht viel beachten und eher ignorieren. Dennoch schaffte meine Tochter es, dass sie ihr eingegangen ist.

Das andere ist eine Forellenbegonie! Die sieht irre toll aus! Ihre Blätter sind oben grün, unten rot und haben oben ganz viele Punkte drauf! Ich fand ihre Punkte so toll und auf dem Topf waren auch Punkte! Also musste sie mit. Nach dem Sonnenanschlag blieben mir nur ein paar Blätter übrig, aber die sind seit dem wieder gut gewachsen, dennoch hatte ich eine neue besorgt. Nun habe ich zwei!!!

Aber diesmal mussten es robuste Schattengewächse sein, in mini klein und ich weiß nicht mehr was das eine ist, aber auch hier wieder oben grün und unten rot und das andere ist ein Einblatt (Spathiphyllum) und ich habe für den kleinen Pott nur 1,99 Euro gezahlt und zuhause die Pflanze teilen können und dann  ein paar Tage später, als ich meine Pflanzenmördertochter fragte, ob sie auch eine wolle, nochmal teilen können und dabei entdeckt, dass es insgesamt 6!!! Pflanzen waren. Ich glaube, dass es Unkraut in Pflanzenform ist.

Nun habe ich mich mal an Gouache getraut und ein wenig herumgematscht und probiert und bin begeistert von der Konsistenz und dass es deckend ist und weniger von meiner Performance, aber an der kann ich ja arbeiten :)

Ich glaube, dass Aquarellfarbe mein Element ist, jedoch hat Gouache so tolle Eigenschaften, die man unbedingt braucht. Es fühlt sich toll an, aber ich habe dann das Bedürfnis, größer zu malen, nicht so klein und grazil, sondern massiv :) Spannend!


Langsam wird es Sommer und beim Anprobieren vom Abiballkleid habe ich festgestellt, dass ich nicht wirklich im Sommerformat bin. Da müsste ich ein wenig dran arbeiten, aber ich habe so gar keine Lust zu!

Man kann gut das Nötige mit dem Nützlichen verbinden und mal wieder das Fahrrad aufpumpen!

In diesem Sinne, habt ein schönes Wochenende und schöne Feiertage!


Ach und eine Kleinigkeit noch, ist mir eben wieder aufgefallen!!!!


Wenn man es vermissen sollte, ein Kleinkind zu haben, das seinen Mist überall herum schmeißt und verteilt, dann schafft euch einen Hund an, die können das auch!!!


Donnerstag, 18. Mai 2023

Vatertag ist nicht immer für alle schön

 Vorab, alles gute zum Vatertag, vollkommen egal, ob Deine Kinder leibliche sind, Haut oder Fell tragen, plüschig sind, pixelig, oder in welcher Form auch immer. Jeder Mensch der sich für etwas verantwortlich fühlt, sich um etwas kümmert, dem gehört an dieser Stelle ein dickes 


DANKESCHÖN gesagt!


So, genug der Formalitäten. Mach es Dir bitte bequem, ich denke der Eintrag heute wird ein wenig länger.




Als ich 12 war und meine Mutter verstarb, da fragte unser Vater uns Kinder, wie lange das Grab gemietet werden solle. Ich weiß nicht mehr genau was die Anzahl der Jahre war. 10 Jahre? 20 Jahre, oder man konnte es kaufen.

Ich wollte es kaufen! Es konnte doch nicht sein, dass irgendwann das Grab meiner Mutter verschwunden sein sollte.

Mein Vater, recht nüchtern und nicht so naiv wie eine 12 Jährige, versuchte mir zu erklären, dass wir irgendwann mal wegziehen werden, uns nicht mehr kümmern möchten und wir uns doch nach, zum Beispiel 20 Jahren nochmal entscheiden können. Es wird ja angekündigt und dann kann man ja noch immer sagen, dass man es kaufen möchte.

Ich weiß noch genau wie fest und sicher ich mir in meinem Kopf war, dass ich niemals, wirklich niiiieeemals!!!!! wegziehen werde. Nie! Unmöglich! 

Also malte ich mir so die Zukunft aus. Mein Bruder, der ja, doch ganz sicher! Der ist so einer, der zieht weg. Meine Schwester? Weiß ich nicht, vielleicht, kann sein. Vielleicht nicht so weit, aber ja, ist eine gute Möglichkeit. Ich? Nein! Niemals.

Etwa sechs Jahre später lebte ich in einem anderen Bundesland.

Anfangs wollte sich jeder um das Grab kümmern, ich hielt mich raus. Mein Vater schimpfte mal, weil Blumen, die noch gut waren, weg waren, oder dergleichen, jedenfalls gab es regelmäßig ärger und da ich ohnehin keine Ahnung von Pflanzen hatte, entzog ich mich dem Ganzen einfach.

Anfangs ging ich noch öfter hin und versuchte mir vorzustellen wie meine Mutter da nun liegt und langsam zersetzt wird.

Mein Vater, nicht nur in der Frage nüchtern wie lange eine Grab bestehen sollte, sondern allgemein in allen Lebenslagen, hatte uns auch erklärt, wie so ein Leichnam von Würmern zerfressen wird. Was zuerst passiert, wie die Knochen und Zähne übrig bleiben usw.

Kinderohren, darauf nahm er allgemein wenig Rücksicht. Heute als Mama sehe ich das gespalten. Meine Kinder habe ich schonender behandelt, andererseits habe ich wirklich viel gewusst und merke auch heute noch, dass ich von so manchem Ahnung habe, eben weil mein Vater viel mit uns teilte, wozu er später keine Zeit mehr gehabt hätte, weil wir uns trennten.

Ich stand also dort und fragte mich immer, was man denn an so einem Grab macht.

Man steht, soll mit den Toten reden. Ich redete jedoch immer mit meiner Mutter, wenn ich das Bedürfnis im Alltag hatte und an ihrem Grab fiel mir nichts ein, außer dass ich gruselig fand, wie da nun ihre Leiche liegt und langsam von Würmern zerfressen wird.

Auch hatte mein Vater erklärt, dass der Grabstein erst drauf kann, wenn das Grab sich gesetzt hat.

Gesetzt hat? Auch hier eine schonungslose Antwort. Ja, wenn der Sarg eingebrochen ist, wenn man dadurch und durch die Vorgänge darin und in der Erde selber, eben die Erde abgesackt ist und nachgeschüttet werden kann. Wenn dieser Prozess fertig ist. Dann gab er mir noch die Info über eine Wasserader, die unter de Grab, vielleicht auch nur knapp daneben verläuft. Die das Ganze eben beschleunigen kann und die Erdart. Wenn es sich eher um Tonerde handelt, dann dauert es so und so lange, wenn es eher solche Erde ist, dann so und so lange, weil dann wird es eher konserviert.

Also stand ich dort und hatte eher diese Bilder im Kopf und fragte mich, wie weit meine Mutter zersetzt ist, als dass ich "Abschied nehmen" konnte.

Das andere Problem mit dem "Abschied nehmen" war für mich, dass ihre Beerdigung selber für mich eine Horror Veranstaltung war.

Gefühlt kannte jeder jeden und somit wußte jeder, wer meine Mutter. Da war also diese arme Frau an Krebs gestorben und hinterließ drei Kinder und ihren Mann. Die Beerdigung stand, wie es damals üblich war, in der Zeitung und dementsprechend voll war es.

Wenn man 12 ist, wenn die eigene Mutter stirbt, ist das sehr traumatisierend, aber wenn man dann bei der Beerdigung am Grab steht und gefühlt über 100 Leuten und mehr, die Hand schütteln muss und alle ihr Beileid ausdrücken, einen in den Arm nehmen wollen und dieses Leid in den Augen tragen, das sagt: "Och dieses arme kleine Mädchen!", dann macht es das nur noch schlimmer. Man fühlt es ja schon von alleine, es in ihren Augen zu sehen, hat es nur verstärkt und als Kind dachte ich nur: "Du hast doch keine Ahnung wie schlimm es wirklich ist! DU HAST DOCH KEINE AHNUNG!!!" aber statt dessen stehst Du da stumm und reißt Dich zusammen und musst freundlich tun.

Danach die Trauerfreier, lauter Verwandte da, die Du vorher nie gesehen hast, hinterher nie mehr sehen wirst und die Dir erzählen, sie werden immer für Dich da sein, Du kannst Dich immer melden! Heute ist es realistischer, heute tauscht man die Handynummer aus und schreibt eine WhatsApp Nachricht, aber damals? Nie wieder was gehört...

Also stand ich regelmäßig am Grab und konnte damit nichts anfangen. Schlechte Erinnerungen an die Beerdigung. Schlimme Bilder von dem, was gerade im Grab passiert.

Der Friedhof meiner Heimatstadt ist so gelegen, dass man darüber geht, wenn man an einen bestimmten Stadtteil möchte, also kam ich da ohnehin öfter mal vorbei. 

Der Grabstein meiner Mutter war sehr teuer. Rosa Marmor aus Portugal. Wir waren bei zig Händlern und kein Grabstein gefiel uns, bis wir ihn sahen. Quasi Einstimmig sagten wir, der ist es! Rosa, weiß, leichte graue Streifen, je nacht Lichteinfall eher rosa, eher weiß, immer strahlend! Er war ein Stimmungsstein! Man konnte nie wissen wie er gerade aussah, weil er die Farbe änderte, je nach Wetter, je nach Licht. Von Grau, bis strahlend weiß, über rosa eben. Toller Stein!

Damals, ein Vermögen wert. 

Er war kaum behandelt. Glatt gemacht, ja. Abgerundet. Wunderschön. Er passte zu meiner Mutter. Sie hätte ihn ebenso geliebt. 

Der Sarg war uns egal, was sie trug, ich weiß es nicht mehr, war uns egal. Der Stein war uns wichtig. 

Ich ging zwar oft dran vorbei, man sah ihn immer von weitem strahlen, aber ich ging nicht wirklich hin, weil ich bemerkte, dass es mir nichts bringt.

Dann hatte ich einen Freund der mich schlug, der mich abstechen wollte. Der mir sagte, wenn er mich in die Finger bekommt, bringt er mich um.

Das war der Grund, warum ich nicht mehr an meiner Heimatstadt hin und weil meine Schwester toxisch wurde. Ich durfte nichts mehr alleine machen, keine Minute alleine sein. Das war schon früh so. Sie hatte einen schweren Unfall, da war ich ganz klein. Ab dann hieß es: "Nici, hilf Deiner großen Schwester." und ich half ihr und sie nahm es wörtlich und nahm mich als eine Art Leibeigene an. Erwartete, dass ich immer Zeit hatte, immer verfügbar war und immer alles mitmachte. 

Durch Zufall lernte ich wen im Internet kennen. Ja, das war 1999! Im Internet! Sensation damals! Und zog nach NRW.

Meine Schwester bekam Depressionen, woran ich natürlich schuld war, weil ich weggezogen war.

Ich konnte ohne Angst umgebracht zu werden leben und hatte einen tollen Mann mit Familie kennengelernt.

Ich war die, die weggezogen war und sich nicht ums Grab gekümmert hatte. Unfassbar!

Meine Geschwister waren die, die nie weggezogen waren. Meine Schwester blieb direkt dort, sie lebte nur wenige Meter vom Friedhof weg und mein Bruder lebt nich sehr weit weg. 



Anfangs ging ich zum Geburtstag und Todestag meiner Mutter in den Kölner Dom, weil sie gläubig war und ich mir dachte, es würde ihr gefallen, wenn ich dort eine Kerze für sie anzünden würde, auch wenn sie evangelisch war. Viele Jahre machte ich das. 

Irgendwann kam ich auf die Idee, da nach 20 Jahren das Grab ohnehin aufgelöst werden würde und ich wußte, dass keiner es behalten wollen würde, würde der wundervolle Grabstein auf dem Müll landen, oder wo Grabsteine eben landen, egal wie teuer er war, also bat ich meine Schwester, weil sie verrückt genug war, mir ein Stück davon rauszuhauen! Irgendwo unten, wo man es nicht so sieht, vielleicht hinten, wo man die unbenutzten Blumenvasen und Gießkannen hinstellt, wo man es eben verbergen kann.

Marmor ist hart, sie bekam es nicht hin und weihte meinen Vater ein, der sich erstaunlich freudig ans Werk machte und per Post erreichte mich dann zwei Stücke vom Grabstein. Leider sehen die weiß (mein Vater sagte mir küzlich, ich solle ihn mal nass machen!) aus und recht langweilig, ungeschliffen und kantig, aber ich weiß ja was es ist, auch wenn es sonst keiner erkennt!

Also habe ich sie immer in meiner Buddha-Ecke integriert und immer in Sichtweite und auf zahlreichen Fotos und nur wenige Menschen wußten bisher, dass es der Grabstein meiner Mutter ist. Übrigens, die einzigen Stücke die noch übrig sind. 

Jetzt ist meine Schwester auch bald ein Jahr tot. 

Sie hat mich alleine gelassen. 

Sie sagte: "Ich lasse Dich nicht alleine, ich lasse Dir das wichtigste da, Nele. Ihr habt dann noch euch."

Wenn Nele gehen muss, ist das wie ein 2. mal meine Schwester gehen lassen.

Sie fehlt mir regelmäßig.

Wir hatten ein schwieriges Verhältnis, weil sie ein schwieriger Mensch war, aber doch hatten wir unseren Weg miteinander.

Wir konnten nicht über alles reden, aber über alles miteinander lachen. Das war unsere Art. Miteinander lachen. Wenn reden nicht geht, lachen geht immer.

Mein Vater hat sich noch viel um sie gekümmert, er hat in seinem Alter nicht mehr viel gehabt, also habe ich mir Sorgen gemacht, als sie ihre Köfferchen gepackt hatte und war froh, als er mich nun öfter anrief, auch wenn die zwei stündigen Telefonate, die meistens aus sich immer wiederholenden Gesprächsteilen bestanden, anstrengend und mühsam waren. Vorher hatten wir wenig Kontakt und er fragte bei meiner Schwester nach. Sie war mein Puffer und erzählte über mich und hatte diese Telefonate mit ihm, nun war ich eben dran und das war in Ordnung, dachte ich mir.

Es kamen die letzten Wochen keine mehr.

Also schrieb ich eine SMS, dann ruft er eigentlich zurück. Ich fragte, ob es ihm gut geht.

Nein.

Ein einziges Wort, was meine kleine Welt zum Einsturz bringen kann.

Also fragte ich nach, was denn sei.

Meine jüngste Tochter ist mein Nesthäkchen, mein Rockzüpfelhängerle, egal ob sie nun fast 18 ist, oder wie alt auch immer, ich denke so sieht mein Vater es mit mir.

Ein Anruf, ich war eigentlich froh. Selbst wenn ich sage, dass ich gerade keine Zeit habe und er hört, dass ich mitten beim Einkaufen bin, Lärm hört und weiß, dass es unpassend ist, fasst er sich kurz und es werden 30 Minuten.

Diesmal waren es 19 Sekunden.

Es geht ihm nicht gut, er wisse noch nicht genug, er meldet sich, wenn er mehr weiß.

Das total hektisch vorgetragen. Auf meine Frage, was denn los sei, kam nur, dass er darüber noch nicht reden möchte, erst wenn es sich bestätigt hat. Dann legte er auf.

Und mein großes Wort im Kopf ist nun natürlich: Krebs.

Es ist immer Krebs.


Montag, 15. Mai 2023

Ereignisreiches Wochenende

 


Dieses Wochenende war ja vollgestopft mit Ereignissen!

Nele hatte Geburtstag!

Muttertag!

ESC!

U-Boot reist über den Rhein!

Aber nun vorab, schön dass Du wieder da bist :)

Ich hoffe, dass Du ein schönes Wochenende hattest, vollkommen egal womit Du Deine Zeit verbracht hast :)

Einen schönen Nachträglichen Muttertag an alle Mütter da draußen, egal um welche Art von Kindern ihr euch kümmert, oder gekümmert habt! Ob es menschliche sind, welche mit Pelz, Plüsch, Blätter oder Pixel, was auch immer :) Ich denke allen Menschen sollte mal gedankt werden, wenn sie sich um etwas sorgen, gesorgt haben und deshalb:

 DANKE!!!


Da wir nicht am Rhein beim U-Boot waren, müssen nun Bilder vom Geburtstagskind Nele genügen, die einen gigantischen Spaß hatte beim verbotenen Badespaß im hmm Tümpel!




Eigentlich sollte sie da nicht rein springen, weil das Wasser wirklich dreckig aussah und sie an einer anderen Stelle letztes Jahr baden war, davon trank und dann mehrfach erbrechen musste. 

Was machte sie also? Sieht das Wasser und ernsthaft, man sieht, wie es in ihrem Oberstübchen rattert! Sie tapst mit einer Pfote rein, mit der zweiten, dritten, steht drin... geht tiefer rein, hört, dass man nein sagt und das ist wie ein Startschuss für sie, dann denkt sie, sie muss sich beeilen und springt wie eine Irre rein, planscht herum und um so mehr man ruft und lacht und fleht, dass sie bitte rauskommen soll, umso wilder und toller wird ihr Herumgewirble und Gespritze!

Also hatte ich einen kompletten Lachanfall und bekam mich nicht mehr ein und sie machte noch ein wenig weiter und rannte dann ein wenig herum vor purer Lebensfreude!



Nachdem sie sich ausgeschüttelt hatte, wollte sie ohnehin nicht mehr rein und das war auch in Ordnung für mich. Wenn sie sich wieder den Magen verdreht haben sollte, dann soll es eben so sein, das war es mir wert :) Diese Freude, diesen Spaß, den habe ich nun ewig im Kopf!

Nicht missverstehen, denn Nele hört eigentlich wirklich auf alles was ich sage, selbst wenn da etwas Leckeres auf dem Boden liegt und ich nein sage, dann lässt sie es liegen, aber bei Wasser, da sieht man genau wie sie überlegt, ob es den Streß wert ist, oder sie lieber hören soll. Bei tiefen und großen Pfützen beginnt es in etwa. Da hat sie eine Art Pfützentanz. Sie springt darin herum, im Kreis, um sich selber, wie auf einem Trampolin. Herrlich! Leider auch eine ordentliche Sauerei, aber so ein niedlicher Anblick!

Sie läuft bei Fuß, sie kann Kunststücke, sie macht ihr Geschäft, wenn sie muss, auf Befehl und schüttelt sich sogar aus, wenn ich ihr das Kommando sage, aber eine größere Menge Wasser, das ist eine zu große Verführung!




Heim wollte sie dann doch nicht unbedingt, ging aber nunmal nicht anders, obwohl sie nicht ahnte, dass eine Dusche auf sie wartete.

Wobei, das haben wir auch in den Griff bekommen!

Anfangs zitterte sie noch und hatte Angst, mittlerweile ist es ok. Nicht gemocht, aber doch ok. Wir ziehen nicht mehr den Schwanz ein, zittern nicht und rennen nicht bei der nächsten Gelegenheit weg, sondern lassen es über uns ergehen. Der nächste Schritt wäre es zu genießen, aber so weit sind wir dann doch noch nicht. Keine Angst haben und relativ entspannt sein ist aber schon ein super Ergebnis! Und das bei einem zehn Jahre alten Hund! Da soll nochmal jemand sagen, dass sie nichts mehr lernen können :)

Nein, die können noch einiges lernen! Nele lernt noch ständig bei uns dazu und das ist auch gut so, denn wer rastet, der rostet!

Mal schauen wo die nächste Pfütze ist und ob wir um die drum herum kommen :)




Montag, 8. Mai 2023

Glücksschweinchen

 


Willkommen zurück, ich hoffe es erging Dir in der Zwischenzeit gut und wenn nicht, dann nimm Dir eine kleine Auszeit von blöden Gedanken und entspanne Dich ein wenig, bevor es zurück geht, in den schnöden Alltag.

Es war wieder soweit, ich ging meiner kleinen, niedlichen, süßen, rosa Leidenschaft nach und habe ein kleines Glücksschweinchen gehäkelt und eine passende Karte dazu gemalt.

Diese Kombinationen sind immer für besondere Menschen und ganz speziell zusammengestellt, so speziell, wie die Menschen, die beschenkt werden und die Bedürfnisse, die sie haben.



Mein erstes Probeschwein bekam damals noch meine Schwester. Es war  offen gesagt bei weitem nicht so schön wie die heutigen, jedoch wußte sie, dass es besonders war, weil es eben das erste war und sie hielt es in ehren und schickte mir Jahre später nochmal ein Bild davon.

Mittlerweile sind es einige geworden! Wohin sie geraten sind, weiß ich nicht immer, denn nicht jeder Besitzer hat überlebt und ich habe auch schon eins an einen Fremden im Bus verschenkt, weil er mir so begeistert zugesehen hatte. Vermutlich wurden ein paar weggeworfen, nachdem ich mich getrennt hatte und ganz ehrlich, wenn man sein kleines Herzwerk aus der Hand gibt, geht es einem nichts mehr an. 

Es ist immer schön nochmal davon zu erfahren, aber natürlich muss sich keiner rechtfertigen!



Ich versuche immer ganz viele positive Gedanken und Gefühle mitreinzupacken und hoffe, dass sie das dann für ihren neuen Besitzer ausstrahlen und abgeben :)

Freude teilen.

Mehr nicht.

Ein wenig Glück schenken, wenn das möglich ist.


Mal sehen, wer das nächste Schweinchen bekommt und wie es aussehen wird!

Ich bin selber schon gespannt :)


Donnerstag, 4. Mai 2023

Möge die Macht mit Dir sein

 



Da ich einen kleinen großen Star Wars Fan zuhause sitzen habe, wollte ich ihm heute natürlich eine Freude machen und habe ihm ein Bild gemalt!

Willkommen zurück, zu einem winzig kleinen Blogeintrag, denn das Wetter ist umwerfend und nach fast fünf Tagen Migräne, möchte ich gleich raus :)

Isser nich nüüüdlüüüüch?!?!???!?!?

Ja, niedlich ist er.

Heute ist, falls es noch keinem aufgefallen ist, Star Wars Tag!!!!



Und Grogu ist immer schön als Motiv und dann gemischt mit der Leseratte, ein dankbares Werk, schlicht, einfach, eine wahre Freude war es!

Mittwoch, 3. Mai 2023

Malen = Liebe

 

So sieht mein aktueller Malplatz aus

Sei gegrüßt :) und heute lade ich Dich nicht auf mein virtuelles Sofa ein, nein, denn heute geht es um die bunte Ecke in meinem Leben! 

Um Farben, malen, zeichnen, Kreativität, Tagebücher mit Zeichnungen und Collagen, Urban Sketching, für was auch immer Du gerne mal gezeichnet hättest, malen würdest und wenn es nur ist, dass Du gerne Bilder von Anderen ansiehst.

Ich denke ja, dass wirklich jeder gerne malen können würde und ja, es gibt x-verschiedene Bücher mit dem Titel, dass auch jeder, wirklich jeder malen und zeichnen kann und jaaahaaa, das stimmt auch!

Aber mal von vorne!

Als Kind haben wir alle gemalt und gebastelt und eine riesige Freude dabei gehabt. In einem (wahrscheinlich auch mehreren) meiner Zeichenbücher steht drin, man hatte als Kind ein Bild, was quasi das Standardrepertoire war und immer wieder zeichnete. Bei den meisten beinhaltete es unter anderem ein Haus, vielleicht mit Schornstein, Fenster, Türe? Ein Busch davor? Blümchen und Schmetterlinge? Ein paar Wolken? Vögel die wie geschwungene V´s aussahen? Ihr  versteht was ich meine? Und dann sollte man sein Bild von damals nochmal malen.

Ehrlich, ich hatte so einen Spaß dabei!

Macht das mal. Nehmt euch die Zeit und malt das Bild von damals :)

Was auch dort beschrieben stand war, dass wir irgendwann die Lust am zeichnen verlieren, meistens aus Frust, weil wir irgendwann realistischer zeichnen wollen und das nicht mehr so gut funktioniert, oder aus anderen Gründen. Egal, wir hören jedenfalls auf. Nicht alle, manche halten durch und die werden dann als Talente bezeichnet und haben ordentlich was auf dem Kasten, aber zum Thema Talent gleich mehr.

So, wir haben alle gerne mal gemalt. 

In Wellen kommt der Wunsch auch wieder. Irgendwann mit 20 zum Beispiel und irgendwann bei 40 oder 50 nochmal und dazwischen usw., je nachdem, wie man sein Leben lebt.

Aber im Alltag, ich bin da nicht die einzige Person!, hegt man doch auch immer wieder den Wunsch, dass man zeichnen könnte.

Übrigens, ich trenne malen und zeichnen nicht. Wenn ich male, muss ich vorher eine Skizze, also eine Zeichnung anfertigen und ich finde es ohnehin seltsam, dass man beides getrennt hat. Es ist irgendwie die gleiche Sache. Eine Münze, mit zwei Seiten.

Mit Anfang 20 wollte ich dann gerne Mangas zeichnen lernen und hatte synchron mit einem Manga Zeichenbuch noch ein normales Zeichenbuch gelesen und viel geübt. Das Problem vieler Bücher ist, dass sie einem eine Sache beibringen.

"Hier ist eine Rose. So malt man diese Rose Schritt für Schritt."

"Hier ist nun eine Obstschale. So malt man diese Obstschale Schritt für Schritt."

Irgendwann hörte ich einfach wieder auf und dachte mir, wie so viele andere Menschen auch, dass ich es eben nicht kann und fertig.

Wir kritzeln viel herum, zum Beispiel, wenn wir telefonieren, Konferenzen haben und ähnliche Situationen. Der Wunsch bleibt also.

Bei mir kam er intensiv auf, als ich öfter bei meiner Leseratte zu Terminen mitfuhr und die Gegend erkundete. Immer wieder sah ich Häuser und Dinge die ich zwar fotografierte, mir aber dachte, wie schön es wäre, wenn ich mich hinsetzen und sie mit meinen Augen zeichnen könnte, so wie ich sie wirklich sehe. Wie ich sie sehe!

Leseratte fand meine Idee toll und unterstützt mich seit dem intensiv. Ich sehr viel entdeckt auf dem weg seit damals!

Instagram hielt ich für eine Plattform für Möchtegern-Models und Beauty-Influencer, statt dessen fand ich dort die tollsten Künstler, die ich liebe und vergöttere und teilweise nicht einmal wirklich bekannt sind!

Durch den Austausch mit anderen Anfängern habe ich das Betty Buch (durch den Link verdiene ich kein Geld) gefunden und ich kann nur eins sagen: Spart euch viel Geld und holt euch das Buch, arbeitet es in kurzer Zeit einmal durch und ihr habt alle Grundlagen und könnt hinterher malen und zeichnen. Alle anderen Bücher die das behaupten lügen, oder bauen auf diesem auf, ohne daran herankommen zu können. Kein Scherz!

Und damit kommen wir zum eigentlichen Thema!

Malen ist Liebe. Selbstliebe.

Das habe ich wirklich gelernt und man lernt, neben dem eigentlichen Malen, so so soooo viel mehr, vor allem über sich selber!

Kurz zu dem Buch. Es ist recht wissenschaftlich für ein Zeichenbuch und erklärt wie das Gehirn arbeitet und weshalb wir welche Fehler machen und wie wir diese dann umgehen können durch kleine Tricks und Kniffe, die kaum Übung brauchen, aber sofort funktionieren. Es steckt also voller Aha! Momente :) Man hat direkte Erfolge und staunt über sein Können. Talent?!? Pah! Talent ist überbewertet :)

Ehrlich gesagt bin ich nicht mit viel Selbstwert und Selbstliebe gesegnet, weshalb ich immer daran arbeite und wenn ich dann ein Bild fertig habe, ist es immer eine Überraschung, denn im Flow malt man eher automatisch und nicht unbedingt willentlich, wodurch das Ergebnis immer auch etwas zufällig ist. Manchmal schaue ich es an und bin hellauf begeistert und das bleibt und ich bin stolz wi Bolle und ich schaue es mir noch hunderte male an und bleibe stolz und manchmal schaue ich es mir an und will es zerreißen. Ok, ab und an zerreiße ich auch wirklich was.

Wichtig ist, dass man sein Werk immer erst einmal zur Seite legt, Abstand nimmt und später nochmal schaut, das ist mir nämlich aufgefallen. Wie bei einem 3D Bild, bei dem man so komisch drauf schauen muss, bis man das Bild hinter dem Bild sieht, schaut man auf sein eigenes Stück Kunst und denkt sich oft direkt nach dem Abschluss, dass es totaler Müll ist und wenn man etwas Zeit verstreichen lässt und nochmal drauf schaut, sieht man es erst, wie Andere es wahrnehmen! Vor allem, wenn Perspektive im Spiel ist, denke ich direkt danach oft, dass ich die voll verhunzt habe und wenn ich später drauf schaue merke ich erst, dass es eigentlich richtig war.

Das wird auch gut im Betty Buch erklärt :)

Ich habe gelernt, dass ich viel zu kritisch mit mir bin. 

Dass ich lockerer werden muss. 

Dass ich nicht alles ausmalen muss, damit die Betrachter mit ihrer eigenen Fantasie noch etwas selber ausfüllen können.

Dass mir anschauen von Bildern Anderer so viel Spaß macht, als dass ich Stunden damit verbringen kann und dabei sogar noch etwas lerne und wenn ich jedem ein kleines Like oder Herz dalasse, sie sich geschätzt fühlen und sich freuen.

Dass ich mich mehr lieben sollte, damit meine Bilder besser werden können, denn dann kann ich kreativer sein und mehr fließen.

Dass Fehler manchmal schöne Anlässe sind, um einen anderen Weg einzuschlagen und daraus ein anderes, vielleicht sogar noch viel besseres Bild entstehen kann.

Dass man die Grundlagen immer wieder üben muss, auch wenn es keinen Spaß macht, damit man dann die schwierigeren Sachen einfacher hinbekommen kann.

Dass ein Hobby verbindet.

Dass ich zu unempathisch zu mir bin, während ich bei allen anderen total gelassen bleibe und die positiven Seiten hervor heben kann. 

Und ich kann die Liste noch ewig weiter führen. Das habe ich alles beim Thema zeichnen erfahren und erlebt. Immer und immer wieder. Eine stetige, schöne, gelebte Erinnerung.

Auch habe ich entdeckt, dass das sammeln von Zeichenbüchern und das lernen mit Zeichenbüchern, zwei vollkommen unterschiedliche Hobbys sind!

Zeichenbücher können so schön sein! Vollkommen egal, ob man es lernen möchte oder nicht, sind sie einfach schön. Ich habe so viele mittlerweile und oft mache ich nur ein paar Seiten darin, aber ich schaue mir so gerne die Bilder an.

Mein allerliebster Oberliebling ist und bliebt Danny Gregory. Schaut mal Bücher von ihm an, oder Videos bei YouTube, oder sonstwas, egal was, er malt einfach toll und hat eine wundervolle Lebenserfahrung und kürzlich hat er ein mega niedliches Video veröffentlicht. Eine Sekunde... Das ist ein kleiner Film über einen Mann, der nicht zeichnen kann, bis er von einem Mädchen, einen Zauberstift geschenkt bekommt. Sehr süß und lehrreich ;) Er hat auf seinem YouTube Kanal viele tolle Videos!

Wer englisch kann, ist klar im Vorteil. Es gibt für wenig Geld immer sehr günstige E-Books. Auch Videos sind bei YouTube unendlich viele verfügbar. 

Grundsätzlich kann man, indem man übt, übt, übt, wirklich zeichnen lernen. Jeder. Weil Talent kein Thema ist. Ich würde dennoch sagen, man braucht vorab das Betty Buch, weil es einem erklärt wie das Gehirn funktioniert und wie man es austrickst. 

Dann noch ein gutes für die Grundlagen über Perspektive, wenn einem Gebäude wichtig sind. 

Alle anderen sind Spaß und Freude, weitere Tipps, Inspiration, kreativer Einfluss und Stuppser. 



Für mein Sofa habe ich einen Schmincke Aquarellkasten und einige Aquapinsel. Ich sprach ihn kürzlich noch an, weil er auf mein kleines Bambustablett passt. Damit kann ich auf dem Sofa gemütlich zeichnen, ohne eine Sauerei zu veranstalten. 

Bei DM und Rossmann gibt es so kleine Zerstäuber für Parfum, die man selber befüllen kann, mit etwas Wasser kann man die auch benutzen, um seinen Aquarellkasten zu befeuchten :)

Das Tablett finde ich so praktisch, weil es einen hohen Rand hat, so dass man seine Stifte darauf legen kann und sie nicht wegrollen und verschwinden können. 

Alles passt schön drauf und ich kann auf dem Sofa nebenher eine Serie schauen und es mir gemütlich machen. Im Schränkchen daneben hat alles seinen Platz und seine Ordnung, falls mich die Lust überkommt und schon ist alles griffbereit.




Die meisten Skizzenblöcke sind DIN A5 oder kleiner und genügen ja und wenn es mal größer wird, dann habe ich noch immer meinen richtigen Arbeitsplatz. 

Der variiert immer etwas. Also wie was angeordnet ist und was so dazu kommt. 

Ich habe die kleinste unbenutzte Ecke in der Wohnung immer kritisch gesehen, weil ich keine Platzverschwendung mag und dann hatte ich einen kleinen Schreibtisch hingestellt. Kurz darauf, ich glaube wirklich an Karma, suchte ein ausziehbarer Tisch, im Nettwerk, einen neuen Besitzer. Er war handgefertigt und hatte die perfekten Maße für meine Ecke! Massivholz und durch die Möglichkeit, dass er eben ausgezogen werden kann, bot er die perfekte Möglichkeit!



Wegen der Türe rechts, darf er eben nicht so tief sein, aber weil ich ihn einfach rein und raus schiebe, ist das somit egal und im Normalfall, habe ich dann darunter auch direkt die Aquarellfarben versteckt!

Mittlerweile hat sich mein Platz aber arg verändert. Die Skadis Platte ist auch perfekt dafür!




Ich habe links daneben einen Rollwagen stehen und an der rechten Seite hängen kleine Behälter für Pinsel und Stifte. Unter dem Tisch ist noch ein Holzcontainer mit allerhand Skizzenbüchern, Farben und was man sonst so braucht. Da ich ja nur am Tisch sitze, wenn er ausgezogen ist, stört er nicht und bietet enorm viel Platz :) Wenn ich mag, kann ich ihn rausziehen und neben mich stellen und habe eine weitere Ablagefläche!
Immer wichtig, eine Sprühflasche mit Wasser, um den Aquarellkasten zu befeuchten, um eventuell eine große Fläche Papier direkt nass zu machen und dafür habe ich auch eine kleine Flasche mit spitzem Ausguss und Deckelchen, mit der ich dann kleine Pfützen in die Palette oder aufs Bild machen kann. 
Ach und Make-Up Wattestäbchen sind praktisch wegen ihrer Form! Die stehen auch immer auf meinem Tisch, so wie verschiedene Schwämmchen und Make-Up Eier.

Der Tisch ist so toll robust und ein kleines Meisterstück! Ich liebe ihn sehr!

Unser Flur ist groß und wie ich finde, nimmt er viel Wohnraum weg, der sonst ungenutzt bleiben würde. Auf diese Art, haben wir ein Stück zurückgewonnen :)

Einerseits denke ich, wenn Du wirklich etwas kannst, dann reicht schon ein Bleistift von Ikea und ein Stück Papier und Du kannst ein Kunstwerk darauf malen, andererseits rate ich jedem: hole Dir am Anfang teure Sachen, denn nun bist Du ein Künstler und Du bist es Dir wert!

Ach und vergiss die Bilderrahmen nicht, denn Kunst gehört eingerahmt!


 

Montag, 1. Mai 2023

Mr. Frogtail auf einer Mission

 


Mr. Frogtail war mit mir bei den Kirschblüten!

Denn dort ums Eck, bei meinem Termin, waren nicht nur die Kirschblüten, sondern auch noch die Puppenklinik!

Aber erst einmal herzlich Willkommen zurück :) Fühl Dich wohl, mach es Dir gemütlich und nimm eine kleine Pause von dem hektischen Leben da draußen.




In der Puppenklinik in Bonn werden nicht nur Puppen, Teddys und andere Plüschies geheilt, sondern sie haben eine tolle Auswahl an Puppen, Plüschies, Kleidung an Accessoires! Also schnappte ich mir Mr. Frogtail und dachte mir, dass wir vielleicht dort ein paar schöne Sachen für ihn und andere Build a Bear Minis finden können.
Auf dem Weg haben wir tolle Sachen entdeckt.


In erster Linie werden viele Motive mit Kirschblüten in der Heerstr. in Bonn verkauft. Ein Geschäft, leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt und es auch nicht bei Google Maps gefunden, aber ich werde nochmal schauen gehen, sobald ich die Gelegenheit habe, macht aus alltäglichen Gegenständen und Müll neue und andere Sachen, das hat mich sehr beeindruckt und da muss ich nochmal hin. Leider hatte es geschlossen. Die Geschäfte in der Straße haben ungewöhnliche Öffnungszeiten. denn dass sie zum Beispiel erst ab 15 Uhr öffnen, kommt auch vor.

Schön ist, dass ein Bistro Kunst anbietet und Snacks, Kaffee Spezialitäten und nette Gespräche. Wir waren vorletztes Jahr dort, wenn ich mich nicht irre, und hatten eine tolle Unterhaltung, die schönsten Postkarten, eine Stofftasche von einem Künstler bekommen und vieles mehr! 

Wer also nicht weiß, warum man überhaupt wegen ein paar Kirschblüten nach Bonn fahren soll, denn so dachte ich auch früher auch, es ist nicht nur wegen der Blüten alleine, es ist das gesamte Viertel dort, was recht alternativ unterwegs ist und daraus ein riesen Event macht! An einem Wochenende gibt es auch einen Kunsthandwerkermarkt und einem Food Markt. Das kann man auf einem eigenem Blog nachlesen: https://www.kirschbluete-bonn.de/



Mr. Frogtail und ich hatten uns gefragt, ob da wirklich so ein Auto drin ist, oder ein vollkommen anderes, aber wir hatten keine Zeit zu warten, bis sich das Tor öffnet.


Schau uns in die Augen, Kleine!

Und scheinbar ist es so ein Ding, dass jeder gerne Häuser, Wände, Fassaden, Tore usw. in Bonn bemalt, denn ich sah bisher nirgendwo so tolle, große und wirklich gelungene Werke wie hier. Mr. Frogtail wollte auch mit drauf. 

Er fand leider nichts in der Puppenklinik. Entweder war er zu klein, oder zu dick. Dann war depressiv und fühlte sich fett. Nun werde ich ihm doch was selber machen. Kann ja nicht sein, dass er, nur weil er aus dem Adventskalender kommt und Weihnachtsmotive hat, er auch winterliche Sachen tragen muss!

Dem werden wir Abhilfe schaffen.

So beeindruckend! Leider sah ich bisher nie, wie so etwas entstanden ist. Vielleicht mache ich mal eine Radtour und suche noch mehr davon. Das waren nicht einmal alle die ich sah! Dann sollte ich mich den Korb setzen und Mr. Frogtail strampeln, damit er in Klamotten passt...