In den letzten Jahren hat sich eine kleine, neue Leidenschaft in mein Leben geschlichen.
Das Interesse an Biografien!
Vorab, schön, dass Du zu meinem Blog gefunden hast, das kleine Wohnzimmer meiner Gedanken! Setz Dich gemütlich hin, schnapp Dir einen Kaffee und ein paar Kekschen, wenn Du magst und entspann mal die Stelle zwischen Deinen Schulterblättern und lass die Augenbrauen etwas lockerer, das tut doch sicherlich gut :) Nun aber wieder zum Thema!
Man sagt doch so gerne: "Lauf Du erst einmal in meinen Schuhen und dann können wir weiter reden!" und mit Biografien ist es ganz ähnlich. Sie liefern uns den Weg, um in anderen Schuhen zu gehen. Man kann darin nachlesen, wie sich andere Menschen im Leben entschieden haben und zu was das führte. Man kann lesen, wie willensstark jemand war, oder wie sehr er/sie verletzt wurde, wie man mit dem Schicksal umgehen kann und gerade wenn man denkt, dass man selber vollkommen anders reagiert hätte, kann man nun erfahren, wie es weitergegangen wäre, hätte man sich eben so entschieden, wie die Person, über die man gerade liest/hört.
Eine meiner ersten bewussten Biografien ist nach wie vor eine meiner liebsten! Meeting Bill Murray: Wahre Geschichten, die dir keiner glaubt.
Im Buchladen fiel es mir auf, weil ich das Cover wirklich toll fand und dann dachte ich mir, dass ich mir eigentlich keine Biografien hole, weil sie immer so langweilig sind, aber ich schaute rein und war sehr positiv überrascht!
Das Buch ist mega lustig und ich hatte vorher bereits hier und da von Bill Murrays skurrilen Aktionen gehört, nun in diesem Buch versammelt, waren sie noch spannender und ich habe es nie bereut, das Buch mitgenommen zu haben.
Übrigens kann man von ihm toll lernen, dass man einfach machen soll, wozu man Lust hat, egal was andere denken können, denn es ist Dein Leben und Dein Spaß, den Du haben kannst, wenn Du aufhörst darüber nachzudenken, welche Meinung von Dir im Umlauf ist.
Andere Biografien habe ich von Menschen, die ich bewundere, von denen ich denke und dachte, dass sie so toll etwas gemeistert haben, dass ich unbedingt mehr darüber wissen wollte.
Man ist ja ein kleiner Voyeur, wenn man in die Leben fremder Menschen hinein horcht und klar, Stars geben in ihren Biografien sicher nur preis, was sie in der Öffentlichkeit zeigen wollen, aber zum Beispiel Tina Turner ist da wirklich persönlich und liefert beeindruckende Einblicke in ihr Leben.
Man kann so viel lernen, wenn man über die Lebensentscheidungen anderer Leute liest!
Sicher, in jungen Jahren mag man eher Fantasy Bücher, oder Liebesromane, man meint ja ohnehin, dass man alles wisse und konzentriert sich lieber auf puren Spaß und Action, aber sobald man merkt, dass man von anderen Menschen viel lernen kann, sind Biografien ein fantastisches Fenster, zu den Leben Fremder. Ich behaupte mal, dass die meisten Stars, jedenfalls die, die etwas geleistet haben und nicht gerade durch ein paar Klicks berühmt wurden, absolut lesenswerte Biografien haben, selbst wenn die Person einen nicht unbedingt interessiert, oder eben nur zu lesen bekommt, was man sehen soll und nicht, was wirklich dahinter steckt.
Jeder minimale Einblick schenkt uns bereits die Möglichkeit zu lernen.
In unseren Köpfen haben wir ganz eigene Muster, die bestimmen, wie wir die Welt sehen und wahrnehmen, und Biografien durchbrechen diese Muster und liefern neue Erkenntnisse und Möglichkeiten.
Bei Romanen kann es ähnlich sein, aber im Hinterkopf herrscht nach wie vor der Gedanke, dass ein Roman eben erfunden ist und die Realität doch vollkommen anders ist. Bei Biografien gibt es diese Ausrede eben nicht.
Auch nimmt es den Bling-Bling und Glanz von Star-Kult finde ich schrecklich, weil ich überzeugt bin, dass jeder Mensch auch ein kleines Wunder ist und für sich genommen einzigartig und es lohnenswert ist, ihn genauer zu sehen und kennenzulernen, nur dass eben die offiziellen Prominenten mehr Zuschauer haben, als Otto Normalbürger von nebenan, obwohl seine Persönlichkeit wahrscheinlich der von, was weiß ich, Lady Gaga, in nichts nachsteht.
Ich liebe das Buch "Sturmhöhe" schon von der ersten Minute, seit ich bei Twilight davon las und es dann raussuchte. Es ist wirklich ein fantastisches Werk, was den Leser alle Gefühle aus der Palette x-fach erleben lässt, sogar die extremen und das finde ich immer beeindruckend. Auch wusste ich, dass die Brontë Schwestern alle etwas schrieben, was zu der Zeit nicht selbstverständlich war und ich habe alle ihre Werke, auch wenn ich sie noch nicht alle durch habe, jedenfalls sah ich gestern bei Amazon Prime den Film über Emily Brontë, die ja "Sturmhöhe" geschrieben hatte und war beeindruckt von der Person, von ihrer Familie, von ihrem Chaos und Drama! Mein erster Gedanke: "Ich muss die Biografie lesen! Über alle! Die sind ja alles einfach WOW!"
Dann schaute ich, was für Biografien es gibt, wie gut sie sind, wie ausführlich und es gibt eine, die scheinbar alles beinhaltet, was es so von den Brontës zu wissen gibt, die alles zusammengetragen hat. Leider auf Englisch, leider 1900 Seiten lang, leider mit gehobenem Englisch, was alles noch erschwert, aber nun die gute Nachricht, es kostet als Kindle Ausgabe nur 3,99 Euro und man kann dann Wörter, die man nicht kennt, sehr schnell übersetzen!
The Brontës von Juliet Barker ist eine Machtaufgabe und ich habe gestern bereits reingeschnuppert und finde es lesbar. Zwar weiß ich nicht, wie gut das Englisch des Durchschnittsdeutschen ist, aber ich kann normale englische Bücher ohne Probleme lesen und die Biografie hat da schon ein paar Stolpersteine drin, aber es ist auch toll, wenn man neue Begriffe und Wörter lernen kann!
Ansonsten hat mir meine Leseratte noch: Das Leben der Brontës von Elsemarie Maletzke bestellt, was auf Deutsch ist, etwa 500 Seiten hat und sicher nicht so ausführlich daher kommt, aber immerhin zum schnellen Verschlingen geeignet ist.
Es ist so wichtig, seinen Horizont zu erweitern, das Leben durch die Augen Anderer zu sehen und das eigene Spektrum zu verlassen, um neue Farben dazuzugewinnen.
Traut euch, lest mal eine Biografie, es lohnt sich, in jedem Fall!
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